Diversity im Kontext von Bildung – Vielfalt als Potenzial und Herausforderung, KulturKontakt Austria
Bildungsinstitutionen stehen vor allerlei Herausforderungen im Umgang mit Vielfalt. Welche Herausforderungen dies sind und wie ihnen begegnet werden kann, klärte die Veranstaltung „Vielfalt als Potenzial und Herausforderung: Was braucht Bildung?“ zu der KulturKontakt Austria am 04. November 2010 in Wien geladen hatte. Es diskutierten Susannah Beständig (Direktorin der Europäischen Volksschule), Dr. Leopold Zechner, Monika Kastner (Assistenzprofessorin am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt), Petra Pinetz (Projektleiterin der Beratungsstelle für (Vor-)Schulische Integration Wien) und der Diversity-Berater Michael Stuber.Michael Stuber erläuterte, dass das Potenzial-Prinzip systematisch zum effizienten Einsatz von Ressourcen führt. Dazu muss eine offene und einbeziehende Haltung vorherrschen. Für Bildungsinstitutionen bedeutet dies, dass SchülerInnen und LehrerInnen auf verschiedene Lehrinhalte und Methoden treffen. Eine offene Unterrichtsgestaltung vermittelt Werte, die durch adäquate Didaktik entsprechende Kompetenzen fördert. Der daraus entstehende Lernerfolg schafft ein wertvolles Miteinander, das für eine qualifizierte Zukunft sorgt. Verschiedene Interessengruppen, z. B. Eltern, Politik und LehrerInnen, bieten Anlass für konkrete Ansatzpunkte. Im politischen Bereich müssten Lehrer mit Migrationshintergrund besser gefördert werden und inhaltliche Gestaltungen von Schulbüchern überdacht werden. In Österreich liegen die Ausgaben für Bildungseinrichtungen bei 5,4% des BIP (OECD-Durchschnitt liegt bei 6,2%), das heißt es gibt noch genug Raum nach oben. LehrerInnen, aber auch Eltern, haben eine Vorbildfunktion, derer sie sich stärker bewusst werden könnten. Eine Erziehung zu Offenheit sollte zur Selbstverständlichkeit gehören. Der Weg ist leider voller Stolperfallen, etwa Stereotypisierungen im Unterricht oder auch eine zu selektive Wahrnehmung, die nur dokumentiert, was Schüler nicht können. Aber auch die soziale Herkunft stellt nach wie vor ein Problem dar. Wo Probleme sind, eröffnen sich immer auch Chancen. Verschiedene Schulsysteme, internationaler Austausch und die Betonung von Vorteilen und Potenzialen könnten einen positiven Beitrag leisten.
KulturKontakt Austria / Spot on hat einen Videomitschnitt der Veranstaltung auf Youtube zur Verfügung gestellt: hier