Koscher, halal, rindfleischfrei: Diversity geht durch den Magen
Dass ein umfassendes Diversity-Management auch durch den Magen geht, hat die Deutsche Luft-hansa verstanden. In den Kantinen der größten deutschen Fluggesellschaft gehören koschere oder Halal-Speisen genau so zum Speiseplan wie Sushi oder Schnitzel. „Eine heterogene Belegschaft passt in die Unternehmensstrategie der Lufthansa“, unterstreicht Dr. Martin Schmitt, Leiter der Konzern-Personalpolitik.Doch nicht nur in einem Unternehmen, dessen Flugzeuge in aller Welt unterwegs sind, sollte sich Diversity auch in der Kantine bemerkbar machen. Denn halale, koschere oder rindfleischfreie Ge-richte sorgen nicht nur dafür, dass Mitarbeiter der verschiedenen Glaubensprägungen ein geeignetes Mahl auswählen können – sie senden auch ein wichtiges Integrationssignal an die Belegschaft. Denn jüdische MitarbeiterInnen sollten die gleichen Möglichkeiten erhalten, auf ein Fleischgericht zu sich zu nehmen, wie christliche Beschäftigte. Alles andere sorgt früher oder später für Bauchschmerzen bei den Mitarbeitern. „Ich habe mir heute morgen in unserer Kantine ein belegtes Käsebrötchen ge-kauft und eben angefangen zu essen. Nach ein paar Bissen hatte ich dann auf einmal so einen Fleischgeschmack im Mund und hab dann aus meinem Mund einen Schinkenwürfel gezogen und das Brötchen sofort weggeschmissen“, berichtet Alba aus Hessen im Diskussionsforum „Muslima-Aktiv“. Sie habe „ein paar mal würgen müssen“ bei dem Gedanken an Schweinefleisch. Ähnliche Er-fahrungen können freilich Vegetarier machen, die zum Beispiel auf den Kanarischen Inseln leichtfer-tig eine Gemüsesuppe ordern. Bauchspeck gehört dort zum guten Geschmack der sonst pflanzli-chen Suppe.
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