Viele EuropäerInnen ablehnend gegenüber MigrantInnen eingestellt
Europa wird vielfältiger, doch Toleranz gegenüber anderen Kulturen ist nicht weit verbreitet. Zu diesem Befund kommt eine kürzlich vorgestellte Studie der Beobachtungsstelle zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Europa (EUMC). Ein niederländisches Team befragte 1.000 EuropäerInnen je EU-Mitgliedstaat und Kandidatenland über einen Zeitraum von 1997 bis 2003 hinweg zu ihren Einstellungen gegenüber Minderheiten und MigrantInnen. Die ForscherInnen stellten fest, dass die Hälfte der Befragten im Jahr 2003 eine kritische Einstellung gegenüber EinwanderInnen hat. In Griechenland und Ungarn waren es gar über 85 Prozent. Deutschland lag mit 43 Prozent etwas unter dem Durchschnitt. Das Forscherteam registrierte weiter, dass die Ansicht zugenommen hat, Multikulturalität sei an ihre Grenzen gestoßen – zwei Drittel der EuropäerInnen sind dieser Meinung. Rund ein Viertel der EuropäerInnen lehnt eine multikulturelle Gesellschaft sogar gänzlich ab.
Andererseits zeigt sich ein Unterschied zwischen Fern- und Nahbild, denn 79 Prozent geben an, im persönlichen Umgang mit MigrantInnen und Minderheiten keine Probleme zu haben. Die Studie stellt darüber hinaus die Tendenz fest, dass besser ausgebildete Menschen und Menschen mit höherem Einkommen weniger Ablehnung für die multikulturelle Gesellschaft, Minderheiten und EinwanderInnen zeigen. Jüngere Menschen treten weniger häufig für die Ausgrenzung von Fremden ein als ältere.
Ethnie; Herkunft; Migration; Kultur Internationalität Sprache Deutsch