Unternehmen testen anonyme Bewerbungen
In einem von der Antidiskriminierungsstelle initiierten Pilotprojekt wollen fünf große Unternehmen in Deutschland, darunter die internationalen Player L’Oréal und Procter & Gamble, sowie drei deutsche Unternehmen aus dem DAX künftig Stellenbewerbungen anonymisiert bearbeiten. Hierfür sollen BewerberInnen ausdrücklich auf Namen, Anschrift, Geburtsdatum, Geburtsort und Familienstand sowie auf das Einsenden eines Fotos verzichten. So soll eine Diskriminierung im Bewerbungsprozess vermieden werden und allein die Qualifikation der potenziellen MitarbeiterInnen im Fokus stehen.
Einige Untersuchungen haben jüngst belegt, dass vor allem die eingereichten Fotos Grundlage für Diskriminierung bilden. Die Münchener Studie „Don’t hate me because I’m beautiful“ unterstreicht die große Auswirkung von wahrgenommener Attraktivität auf die Bewerberauswahl. Diese zeigt sich besonders dann, wenn Bewerber und Entscheider dem gleichen Geschlecht angehören. Eine im Februar veröffentlichte Studie der Universität Konstanz verweist ferner auf den Migrationshintergrund als Ausschlusskriterium. So erhielten InteressentInnen mit türkischem Namen 14% weniger positive Antworten als die deutsch anmutenden MitbewerberInnen.