Think Pink! Interview mit Michael Stuber

Das Kaufpotenzial von Schwulen wird auf 1,3 Millionen geschätzt, verlautet das Magazin Business in der aktuellen Ausgabe. „Eine Zielgruppe im Dornröschenschlaf“, heißt es da weiter.
Denn die Wirtschaft hat das Potenzial dieser Gruppe noch immer nicht erkannt, sie 10% der Weltbevölkerung ausmachen. Der Artikel von Doris Rasshoffer stellt die Wiener Agentur „Pink-Marketing“ vor, die sich als Wegbereiter des Gay-Marketing verstehen dürfen und der Wirtschaft Datenmaterial und Zahlen zur Branche liefern. So übersteigt das Nettoeinkommen von Schwulen das von Heterosexuellen um 45%Prozent. Doch Daten und Fakten zählen leider bisher wenig, eher „persönliche Präferenzen und Abneigungen“, meint Michael Stuber im Interview mit der Zeitschrift. Dennoch sei es wichtig eine nötige Distanz zum Gay-Marketing zu haben, um Professionalität zu wahren denn „persönliche Betroffenheit wird schnell zum politischen Statement“, so Stuber. Auch ginge es nicht darum spezielle schwule Joghurtwerbung so entwickeln, sondern „eine selbstverständliche, unverkrampfte Berücksichtigung“ in der Ansprache zu finden. „Alle Bevölkerungsgruppen, die ein Produkt kaufen, sollen sich in der Massenkommunikation wiederfinden.“
Michael Stuber ist Inhaber der Unternehmensberatung „Ungleich Besser Diversity Consulting“ und Buchautor von „Gay Marketing“, Hermann Luchter Verlag.