Staatlich unterstützte Homophobie: eine weltweite Übersicht

Zum dritten Mal stellt die International Lesbian and Gay Association (ILGA) die Ergebnisse einer weltweiten Analyse über „staatlich geförderte Homophobie“ vor. Die Studie liefert detaillier-te Beschreibungen über Gesetzesentwürfe, die die sexuelle Orientierung betreffen – auch von Ländern, die gleichgeschlechtliche Beziehungen verbieten. Sie gilt als zuverlässiges Referenzwerk zur weltweiten Situation homosexueller Frauen und Männer. Insgesamt haben die Rechte gleichgeschlechtlicher Beziehungen in den letzten fünf Jahren große Fortschritte gemacht: So kamen allein in den letzten Jahren acht Staaten hinzu, in denen gleich-geschlechtliche Ehen geschlossen werden können. Damit legalisieren 22 Staaten diese Form des Zusammenlebens von Schwulen oder Lesben, oder sie räumen gleichgeschlechtlichen Paaren be-stimmte eheähnliche Rechte ein. Gegenwärtig erlauben 10 Länder Adoptionen durch gleichge-schlechtliche Paare. Deutschland gehört nicht dazu und das obwohl eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Justiz zu dem Ergebnis kommt, dass es Kindern aus sogenanntenRegenbogenfamilien genauso gut geht wie Kindern aus heterosexuellen Familien. „Entscheidend für die Entwicklung der Kinder ist nicht die Struktur der Familie, sondern die Qualität der inner-familiären Beziehungen“, so die Studie. Leider wird in mehr als 80 Ländern Homosexualität als etwas Illegales behandelt. Im Iran, in Mauretanien, in Saudi Arabien, im Sudan und im Jemen – außerdem in Teilen von Nigeria und Somalia – wird sie sogar mit dem Tode bestraft. Angesichts dieser Daten ist es ermutigend, dass regelmäßige homosexuelle Veranstaltungen und Umzüge weltweit auf der Tagesordnung stehen. Der Stonewall Tag, der in Deutschland Christopher Street Day genannt wird, findet offiziell am letzten Samstag im Juni statt. Zahlreiche Feste, die Homosexualität stolz nach außen tragen und politische Forderungen deutlich machen, finden von Juni bis August statt. Auch in Ländern, in denen eine weitgehende Gleichberechtigung von Homo- und Heterosexuellen besteht, besteht weiterhin die Notwendigkeit, gegen weiterhin verbreitete Vorurteile oder Abneigungen gegen-über Homosexuelle im Alltag und in der Arbeitswelt zu demonstrieren. Den vollständigen Bericht können Sie auf Englisch erhalten: Schreiben Sie an office@european-diversity.com.