Sprachkurse für ältere Mitarbeitende: Mit Bild und Ton zum Lernerfolg

Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt in den Industrienationen kontinuierlich an – und der damit verbundene Fachkräftemangel sorgt dafür, dass erfahrene Arbeitnehmer im fortgeschrittenen Alter verstärkt umworben werden. Zudem wird das lebenslange Lernen zu einem festen Bestandteil der Personalentwicklungs- und Fortbildungsstrategien in modernen Unternehmen. Wenig Beachtung findet dabei allerdings noch das Phänomen, dass Menschen unterschiedliche Lernstrategien verfolgen und unterschiedliche Lerngewohnheiten pflegen. Gelegentlich sehen sich ältere Mitarbeitende sogar dem Vorwurf ausgesetzt, nicht mehr dazu lernen zu können oder gar zu wollen.
Eine neue Studie hat jetzt untersucht, wie effektiv unterschiedliche Lernmethoden in den jeweiligen Altersgruppen tatsächlich sind. Vor dem Hintergrund der Globalisierung, internationaler Geschäftsbeziehungen, Firmenübernahmen und interkultureller sowie multilingualer Teams haben die Wissenschaftler sich insbesondere mit dem Spracherwerb beschäftigt. Sie entdeckten, dass die Lernfähigkeit älterer Mitarbeitender trotz des altersbedingt abnehmenden Denkvermögens nicht grundsätzlich eingeschränkt ist.
Allerdings müssten die Lernmethoden an den Bedarf von älteren Lernenden angepasst werden, beispielsweise mit konkreten, visualisierten und klar eingeteilten Informationen. Abstrakte Inhalte oder Frontalunterricht sind dagegen weniger geeignet. Durch audiovisuelle Begleitung kann der Erwerb einer Fremdsprache erleichtert werden. Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen, dass beim lebenslangen Lernen die Darreichung des Lerninhaltes in unterschiedlichen Formen immer wichtiger wird – insbesondere für jüngere Menschen gewinnt der Ansatz des „sozialen Lernens“ sowie „handlungsorientieren Lernens“ immer stärker an Bedeutung.