Sport: Frauen an der Basis, Führungsebenen weiterhin männlich

Für die Zielgruppe Frauen muss sich der Sport noch mehr öffnen – das bekräftigte die Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung des Deutschen Olympischen Sportbundes Ilse Ridder-Melchers zur Frauen-Vollversammlung vom 26. bis 28. September in Halle an der Saale. „Die 40% Frauen und Mädchen prägen heute das Bild des Deutschen Olympischen Sportbundes und haben es bunter, vielfältiger und interessanter gemacht“, erklärte Ridder-Melchers. Wenig Bewegung gäbe es hingegen in den Führungsetagen der Sportorganisationen: In den Präsidien der Landessportbünde sind es 20,3% Frauen, in den Spitzenverbänden 11,2% und in den Verbänden mit besonderen Aufgaben 20,7%.
Als mögliche Gründe dafür sieht Ilse Ridder-Melchers, dass Frauen vor der besonderen Herausforderung stünden, Beruf, Familie und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen. „Sportorganisationen sollten daher Wahlverfahren für ehrenamtliche Ämter transparenter gestalten, ehrenamtliche Funktionen mit einem klaren Aufgabenprofil und auf einen klaren Zeitraum begrenzen, damit auch Quereinsteigerinnen ein Einstieg ermöglicht wird“, fordert die DSB-Vizepräsidentin. Eine Geschlechterquote in den Vereinen sei kein Allheilmittel. Wichtig seien ein frauenfreundliches Klima, notwendige Rahmenbedingungen und eine entsprechende Begleitung von erfahrenen Führungskräften an ihrer Seite.