SAP setzt einfühlsames Statement gegen die Diskriminierung von Homosexuellen
schweigt man über die eigene sexuelle Orientierung sofern sie nicht heterosexuell ist. Der drohende Verlust von Management-Prestige führt zu einem Schweigen, das letztlich schmerzliche Verluste in Familien bewirken kann.
Die Firma SAP hat einen wirklich neuen Weg eingeschlagenen, sich mit dem Thema LGBT Diversity zu beschäftigen. Mit einem sehr persönlichen, durchaus intimen Ansatz tritt das Unternehmen in der Öffentlichkeit für die Vielfalt sexueller Orientierungen ein und richtet sich gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben. Ein überaus trauriges Ereignis war Auslöser: Am vergangenen Silvester hatte sich Jeffrey Fehr, Sohn des SAP Managers Steve Fehr, nach jahrelangen Mobbingattacken das Leben genommen.
Im Januar 2012 verschickte Moya Watson, eine SAP-Mitarbeiterin, die nichts von dem Vorfall wusste, einen internationalen Aufruf an ihre Kolleginnen und Kollegen, sich an der sogenannten „It Gets Better“-Kampagne zu beteiligen. Das Projekt richtet sich an Schwule und Lesben, Bisexuelle und Transgender/Transidente in der ganzen Welt und ermutigt sie, sich nicht von Schikane verängstigen zu lassen, sich selbst zu stärken und neues Selbstbewusstsein zu fassen. Als Reaktion auf den Tod von Jeffrey Fehr meldeten sich zahlreiche SAP-Mitarbeiter aus aller Welt, darunter homo- und heterosexuelle, die selbst betroffen waren oder sich gegen Mobbing aussprechen wollten.
Entstanden ist schließlich ein elfminütiges Video, in dem nicht nur Steve Fehr auftritt und von seinem verstorbenen Sohn erzählt, sondern sich zahlreiche führende SAP-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu erkennen geben und ihre Stimme gegen Diskriminierung erheben. Einige homosexuelle KollegInnen aus verschiedenen Ländern übermitteln ihre Botschaften in der jeweiligen Sprache. Genau darin liegt laut Moya Watson der Ansatz, den SAP als globales Unternehmen verfolgen muss: auf die globale Dimension der Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung und Identität einzugehen. Das Besondere an der Realisierung ist, dass bei der weltumspannenden Perspektive die persönliche Komponente erhalten bleibt: SAP zeigt damit homosexuellen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dass sie mit etwaigen Problemen nicht alleine sind.
Am 27. November wurde das Video im Rahmen einer SAP-Veranstaltung in Walldorf vorgestellt. In einer hochkarätigen Paneldiskussion beleuchteten Experten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Steve Fehr sprach über den Leidensweg seines Sohnes und bekräftigte die Wichtigkeit und den Wert der Krisenintervention für die LGBT Jugend. Personalvorstand Luisa Delgado hielt eine persönliche Rede zum Thema Diskriminierung mit dem Credo “It is my commitment as your board member in charge of HR at SAP that being different means being more.” Ziel der Kampagne „It Gets Better“ ist es, LGBT Jugendliche in ihrer freien persönlichen Entwicklung und Entfaltung zu unterstützen. Damit leistet SAP einen vorbildlichen Beitrag, der zum Nachahmen aufruft. Sehen Sie sich das Video an: http://youtu.be/Zbh4YNwmfJM