RaceConvo: DEI rundum gesehen – langfristig und global
Diversity ändert sich nicht nur je nach globalem Kontext – die Themen und Dynamiken ändern sich auch mit der Zeit. Diese beeindruckende Podcastfolge bringt drei globale Langfrist-Perspektiven zusammen.
Vielfalt kann nicht klar definiert werden, sondern ist immer historisch und geographisch gefärbt. ExpertInnen brauchen Kontextintelligenz, um Diversity so zu gestalten, dass daraus ein Wettbewerbsvorteil entsteht.
Zwei Lebenswege im Dialog
In Simma Liebermans Podcast „Everyday Conversations on Race“ sprach ich gemeinsam mit Nene Molefi über unsere unterschiedlichen Entwicklungswege: Sie, als schwarze Frau im Apartheid-Südafrika, und ich, als Europäer, der Diversity analytisch, aktivistisch und im Business-Kontext entwickelt hat. Der Austausch, moderiert von einer jüdischen Amerikanerin, von der ich damals meine ersten D&I Inhalte erhielt, verdeutlichte, dass Diversity nie einfach zu (be)greifen ist, sondern sich kontextabhängig stark verändert. Wer DE&I global und langfristig betrachtet, erkennt Muster, Fallstricke – und enorme Chancen.
Das Erbe der Geschichte
Nene machte deutlich, wie tief Apartheid Südafrikas Gesellschaft geprägt hat: Ungleichheit, Misstrauen, strukturelle Barrieren. Europa trägt andere historische Verantwortungen – Kolonialismus, Shoah, Migration. Dies und vieles mehr muss beeinflussen, wie wir Vielfalt heute adressieren. ExpertInnen, die nur punktuelle Bezüge herstellen, werden oberflächliche, kurzlebige oder unpassende Lösungen generieren.
Drei (globale) Erkenntnisse für DE&I Verantwortliche
- Systemisch denken. Einzelmaßnahmen greifen zu kurz; es braucht strukturelle und kulturelle Reformen (HR, Beschaffung, Marketing, gelebte Kultur und Führung).
- Lokale Kontexte respektieren. US-Ansätze fokussierten lange auf ‚Rasse‘, in Europa stehen Herkunft, Geschlecht, Sprache oder Religion auch im Vordergrund.
- Geschichten erzählen. Persönliche Narrative können Verständnis schaffen und verringern Polarisierung, wenn sie nicht vorwurfsvoll ankommen; Konzepte müssen in jedem Fall personalisiert und an aktuelle Businessbedarfe gekoppelt werden.
Kontextintelligenz entwickeln
Ein Baustein von Kontextintelligenz besteht darin, globale Diversity-Erkenntnisse regional und lokal zu übersetzen. Wem das gelingt, der generiert passgenaue Strategien und vermeidet kulturelle Missverständnisse. Zusätzlich braucht es zeitliche Kontextsensitivität.
Denn Vielfalt ist kulturell und historisch geprägt. Führungskräfte, die systemisch statt aktionistisch denken und Kontexte berücksichtigen, machen Diversity zu einem echten Wettbewerbsvorteil.
Hören Sie die gesamte Podcastfolge mit Nene Molefi und Michael Stuber, moderiert von Simma Lieberman auf https://raceconvo.com/global-dei-apartheid-to-equity/
Lassen Sie uns gemeinsam Denkmuster hinterfragen und neue Narrative entwickeln.
Ob auf Konferenzen, in Publikationen oder im direkten Dialog: Meine Beiträge sollen Denkanstöße geben, Orientierung schaffen und Lust auf Veränderung machen.
Wenn Sie Impulse für Ihr Event, einen Fachbeitrag oder eine Debatte suchen: Kommen Sie ins Gespräch mit mir.
Ethnie; Herkunft; Migration; Kultur Internationalität Sprache Deutsch