Multi–Kulti als Wettbewerbsvorteil: Ohne vielfältige Führungsteams geht es nicht mehr

Was benötigen Unternehmen in Deutschland, um fit für die Zukunft zu sein? Die Unternehmensberatung Accenture stellte diese Frage und nahm die 500 umsatzstärksten Firmen der Bundesrepublik unter die Lupe. Die Consultants kommt zu dem Schluss: Innovative Produkte, branchenübergreifende Partnerschaften und moderne Internet–Strategien reichen nicht aus, um zu den Wachstumsführern zu gehören. High Performance Teams, die zum Beispiel unterschiedliche Kulturen, Altersgruppen und Geschlechter vereinen, sind häufig ausschlaggebend, um das Umsatzpotenzial tatsächlich auszuschöpfen und Wachstum zu realisieren. „Homogene Führungsteams verfügen nicht über den nötigen Perspektivenreichtum,“ erläutert Diversity–Experte Michael Stuber dieses für ihn wenig überraschende Ergebnis.
Accenture konstatiert indes einen dringenden Veränderungsbedarf in der Führungsstruktur vieler Unternehmen. Die oberen Führungsebenen sollten bereits Vielfalt widerspiegeln, die auch außerhalb des Büros zum Alltag vieler Manager gehört. Um auf die komplexen und ständig im Umbruch befindlichen Marktentwicklungen optimal zu reagieren, müssten Führungsriegen nicht nur auf vielschichtige Informationen, sondern auch auf vielfältige Erfahrungshintergründe zurückgreifen, die unterschiedliches Alter, Geschlecht oder ethnische Herkunft beinhalten. Der Wunsch nach mehr Vielfalt im Management ist, wie die Accenture–Analysten klarstellen, deutlich mehr als Gutmenschentum: Ein profitables Wachstum – das wird von vielen Studien belegt – steht mit dem Management sozialer Vielfalt in positiver Korrelation. Die Erklärung: Unternehmenslenker mit unterschiedlichen Hintergründen besitzen ausgeprägtere Kenntnisse regionaler Märkte sowie eine bessere internationale Vernetzung.
Eine deutliche Zurückhaltung in Deutschland stellt Accenture weiterhin gegenüber Gender–Diversity im Top–Management fest. So lag im Jahr 2010 der Frauenanteil in den Vorständen der 200 größten Unternehmen nur bei 3,2 Prozent, in den 30 größten DAX–Konzernen lag der Anteil sogar bei nur 2,2 Prozent.