Klischeehafte Darstellungen von MigrantInnen im Fernsehprogramm

Menschen mit Migrationshintergrund sind integrationsunwillig und leben vor allem auf Kosten des Staates. Dieses oder ein ähnliches Bild könnte man nach der vergangenen Integrationsdebatte durchaus bekommen, denn leider beschränkte sich die Berichterstattung in den Medium vorwiegend auf  Beispiele nicht gelungener Integration. Diesen Eindruck hat wohl auch die Mehrheit der RTL-Zuschauer, denn bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Fernsehsenders kam heraus, dass die Darstellung von Menschen mit Migrationshintergrund in den Medien eher zu negativ ist und kaum ein realistisches Bild vermittelt. Auch mit der inhaltlichen Berichterstattung waren die UmfrageteilnehmerInnen unzufrieden; 75% von ihnen gaben an, dass sie sich mehr Berichte über Beispiele gelungener Integration wünschen würden. Zudem würden sie gerne mehr über kulturelle und religiöse Hintergründe sowie das Alltagsleben der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund erfahren. Ein weiterer Kritikpunkt war die Repräsentanz von AusländerInnen vor der Kamera: gerade die jüngeren Befragten würden gerne mehr ModeratorInnen und SchauspielerInnen mit ausländischen Wurzeln sehen.
Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass noch sehr viel Nachholbedarf bei der medialen Behandlung von Integrationsthemen besteht. Dabei ist es ein gutes Zeichen, dass viele ZuschauerInnen sich scheinbar nicht mit negativen Berichten zufrieden geben und stattdessen lieber mehr Hintergrundinformationen bekommen würden. Bleibt zu hoffen, dass sich die Medien dies zu Herzen nehmen und die Wünsche der ZuschauerInnen umsetzen.