Integrationsgipfel: Miteinander, nicht übereinander sprechen

Noch vor der Sommerpause kamen die Koalitionsparteien mit VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft,
Kirchen, Sozial- und Sportverbänden sowie Ausländerorganisationen in Berlin zum sogenannten „Integrationsgipfel“
zusammen. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete das Zusammenkommen als ein
„fast historisches Ereignis“. Es sei der Auftakt zu einer intensiven Diskussion. Die TeilnehmerInnen des
Gipfels verständigten sich darauf, in sechs Arbeitsgruppen bis Mitte 2007 einen nationalen Integrationsplan
zu erarbeiten, um Defizite bei Sprache und Bildung abzubauen. Der Kampf um eine bessere Ausbildung und gegen Arbeitslosigkeit der in Deutschland lebenden Ausländer sei ein Schwerpunkt der Integrationsbemühungen.
Zu folgenden Themen werden Arbeitsgruppen eingerichtet: Integrationskurse,
Deutsche Sprache, Situation von Frauen und Mädchen, Integrationsaktivitäten vor Ort, Integrationsaktivitäten
zur Stärkung der gemeinsamen Bürgergesellschaft und Bildung, Ausbildung und Ausbildungsmarkt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gipfels seien sich einig gewesen, miteinander und nicht
übereinander zu sprechen, unterstrich die Bundeskanzlerin. Es sei der große Wunsch der auf Dauer in
Deutschland Lebenden hier offene Türen vorzufinden. Es seien aber auch Anstrengungen von denen gefordert,
die hier leben wollten. Ein gemeinsames Leben lasse sich nur auf der Grundlage der deutschen
Sprache gestalten.
Anlässlich des Integrationsgipfels fordert Diversity-Experte, Michael Stuber, die TeilnehmerInnen auf,
sich an erfolgreichen Beispielen aus der Wirtschaft zu orientieren: „Bei der Entwicklung eines nationalen
Aktionsplans zur Integration muss Deutschland von internationalen Unternehmen lernen, wie Produktivität,
Zufriedenheit und Innovation in einer multikulturellen Gesellschaft gefördert werden können“.