Frauentag: Ministerin Schwesig fordert mehr Engagement

Seit über 100 Jahren gibt es den Internationalen Frauentag, der auch diesen März gefeiert wurde. Viele Aspekte des Lebens haben sich für Frauen in Deutschland, Österreich und der Schweiz seitdem gebessert. Sie dürfen wählen gehen, selbstbestimmt arbeiten, sich scheiden lassen und studieren was und wo sie wollen. Trotzdem ist die Gesellschaft immer noch von einer völligen Gleichberechtigung und Chancengleichheit weit entfernt, und so forderte Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, kürzlich vor dem Deutschen Bundestag mehr Engagement für die tatsächliche Gleichstellung der Frauen in Deutschland. Es müsse noch viel getan werden, damit „die rechtliche Gleichstellung auch in der Lebenswirklichkeit ankommt“.

Frauen erhalten in Deutschland immer noch im Durchschnitt 22 Prozent weniger Gehalt als Männer, in Führungspositionen sind Frauen klar unterrepräsentiert. Gewalt gegen Frauen ist weiterhin an der Tagesordnung wie auch die kürzlich veröffentlichte Umfrage der europäischen Grundrechteagentur FRA belegt. Schwesig fordert, dass dieses Thema zukünftig nicht mehr als Tabuthema behandelt werden dürfe. Für sie hängt die Fähigkeit der Gesellschaft, die Fragen der Zukunft zu meistern, sehr stark davon davon ab, wie gleichberechtigt Frauen und Männer zusammen leben und arbeiten können.

Vor diesem Hintergrund greift die Ministerin die Forderung des ersten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung aus dem Jahr 2011 wieder auf. Es müssten neue Wege gegangen werden. Frauen dürfen sich nicht durch ‚bestimmte Entscheidungen’ ins Abseits gedrängt sehen, sie müssen beim Übergang von Lebensphasen, etwa der Geburt eines Kindes, besser unterstützt und problemlos wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Die Bundesministerin beklagt, dass die Arbeitswelt derzeit Frauen und Männer in ein Zeitkorsett zwänge und Hürden schaffe, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und mehr Partnerschaftlichkeit oftmals verhindern. „Mehr Flexibilität“ ist ihr Schlagwort; in ihrer Rede nannte die Ministerin die Einführung eines ElterngeldPlus und die Umsetzung einer gesetzlichen Quote für Frauen in Führungspositionen als weitere zentrale Vorhaben. Es wäre dringend Zeit, das Prinzip von gleichem Lohn für gleiche Arbeit endlich zu verwirklichen.