Flexibel verliert: Die Krise trifft Junge und gering Qualifizierte
Die Arbeitnehmer tragen den größeren Teil der finanziellen und sozialen Kosten der Wirt-schaftskrise. Vor allem jungen und gering qualifizierten Beschäftigten droht der Arbeitsplatzver-lust und damit das Abgleiten in Armut, so Johannes Giesecke und Philip Wotschack vom Wis-senschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in ihrem ersten „WZBrief Arbeit“ – einem neuen Service des WZB.
Bis zum Beginn der Krise arbeiteten etwa drei Millionen Arbeitnehmer in flexiblen unsicheren Arbeitsverhältnissen, im WZBrief „Randbelegschaft“ genannt. Die Krise verschärft die Un-gleichheit zwischen dieser Randbelegschaft und der Stammbelegschaft der Unternehmen noch mehr. In schlechten Zeiten dient erstere den Unternehmen als Puffer, die Betriebe trennen sich also zunehmend von Zeitarbeitern und befristet Beschäftigten. Damit wird zwar die Kernbeleg-schaft geschützt, aber viele Potentiale bleiben ungenutzt. Außerdem machte die Studie deutlich, dass gerade in schwierigeren Zeiten unternehmenspolitische Instrumente wie der Abbau von Überstunden oder Guthaben auf Arbeitszeitkonten häufiger zur Anwendung kommen.
Der „WZBrief Arbeit“ wird zukünftig mehrmals im Jahr die Ergebnisse der Arbeitsforschung des Wissenschaftszentrum vorstellen. Kommende Briefe werden sich unter anderem mit der un-gleichen Bezahlung von Männern und Frauen sowie atypischen Beschäftigungsverhältnissen im europäischen Vergleich beschäftigen. Der „WZBrief Arbeit“ ist im Internet: hier als PDF abrufbar.