Ernsthaften Einsatz für echten Fortschritt erzielen
Eine mögliche DE&I Formel ist: „Wir feiern Minderheiten und beschuldigen andere für zu langsamen Fortschritt“. Das fühlt sich gut an und stärkt das Wirgefühl; unsere harsche Kritik und drastischen Forderungen erzielen derweil wenig positive Wirkung.
Die DEI Trilogy ‘Stoppt Polarisierung & Ausgrenzung’ – Teil 1: Was Ihr von meiner veganen Erfahrung lernen könnt
Aus der Sicht von DE&I scheinen Fakten – wie Repräsentationszahlen – für sich selbst zu sprechen, ebenso wie daraus abgeleitete Ziele oder Ambitionen. Dabei sprechen wir gerne über Antriebe, Erfolge und vor allem Fortschritt. Was aber, wenn unser Ansatz nicht der einzig mögliche ist, DE&I in Organisationen zu betrachten? Und was, wenn unser Ansatz es manchen Adressaten schwer macht, sich auf unsere Vorschläge einzulassen?
Subtile toxische Elemente in der D&I-Kommunikation
In DE&I achten wir gewohnheitsmäßig auf implizite Annahmen, da wir deren negative Wirkung kennen. Dennoch enthalten selbst unsere Storylines Elemente, die (unbeabsichtigt) unschöne Reaktionen wie z.B. Abwehrhaltungen, Widerstände oder aktive Gegenwehr hervorrufen. Auch wir nutzen unbewusst implizite Normen oder Bewertungen. Das wahre Leben kann uns helfen, sie zu entdecken, wie dieses Beispiel zeigt.
Meine vegane Erfahrung: Ein ‚normativer‘ privater Aha-Moment
Wir lernen immer dazu – wenn wir offen dafür sind – und auch ich nutze private Erfahrungen immer wieder für DE&I – wie diese drei Beispiele zeigen https://www.youtube.com/playlist?list=PLtO-C6zQSphlk9pJCQzZjTTQ5XeKV-oiV
In einer ähnlichen Situation war ich über meine eigene Abwehrreaktion erschüttert, als eine Freundin vorschlug, für eine geplante Backsession ein veganes Rezept zu suchen, was das Ergebnis wohl verbessern würde. Wir brauchten den ganzen Abend, um den folgenden Streit beizulegen. In den Tagen danach wurde mir klar, dass viele DE&I-Storylines ähnliche Gegenwehr auslösen, und dies aus ähnlichen Gründen. Denn unsere Art und Weise, z. B. von „Fortschritt“ zu sprechen, enthält Annahmen, Wertungen und eine normative Grundidee, die viele unserer GesprächspartnerInnen nicht teilen.
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Beispiel: Wie wir „Fortschritt“ definieren
Unsere Mission beschreiben „traditionell“ anhand der aktuell vorhandenen Vielfalt, bestehender Unterrepräsentationen und dem Hinweis auf „viel zu langsame Veränderungen“, die wir „beschleunigen“ müssen, da wir noch „einen langen Weg“ vor uns haben usw. Es gibt reichlich Daten, die unsere Geschichte untermauern und scheinbar wenige Alternativen, sie anders zu sehen. Für uns sind Vergangenheit, Ursachen, gegenwärtige Situation und der Weg nach vorn ganz offensichtlich. Er lässt sich am ehesten als Bahnstrecke (eventuell in einem Tunnel) beschreiben, nicht jedoch als verzweigte Landschaft in der wir unterschiedlich vorankommen können. Die Geradlinigkeit ist die Folge von Annahmen, die nicht von allen geteilt werden.
Die Wahrnehmung der anderen erkunden
Menschen mit einem anderen Hintergrund als dem unseren nehmen Daten anders wahr und interpretieren sie anders, weil sie ihre Lebens- und Berufserfahrungen als Bezugsrahmen nutzen. Viele fördern die Grundidee und die Veränderungen von D&I, lehnen aber die Vorstellung ab, dass mehr Vielfalt immer und jederzeit besser ist. Die undifferenzierte Abwertung der Vergangenheit macht erschwert die Lage und der normative Ansatz ist das Gegenteil von dem, was D&I sonst predigt. Stattdessen sollten wir überlegen, ob unsere negativen Mikrobotschaften nicht eine Ursache für Widerstände sind.
Warnhinweise aus Ihrer Organisation
Da es fast unmöglich ist, implizite Annahmen innerhalb eines Systems zu erkennen, nutzen wir hierfür die Außensicht. Folgende Reaktionen können auf eine unbewusst normative DE&I-Storyline hindeuten
- „Vielfalt ist großartig, aber wann ist die Grenze erreicht (für unser Geschäft / in unserem Umfeld)?
- „Wir verbessern uns stetig und müssen einfach dranbleiben / uns mehr Zeit geben“
- „Muss unser Arbeitsplatz genauso woke sein wie die junge / urbane Generation?“
- „Wie stellen wir sicher, unseren hart erkämpften Erfolg nicht zu riskieren?“
Wenn Ihnen solche Reaktionen begegnen, sprechen uns gerne an und wir überlegen gemeinsam, was zu tun ist.
Zögerer in Zugpferde verwandeln
Der ENGINEERING D&I-Ansatz zur Verwandlung von Widerstand in Unterstützung basiert auf erkenntnisbasierten, internationalen und innovativen Methoden. Meist ist es nicht erforderlich, die gesamte DE&I-Storyline grundlegend zu überarbeiten. Oftmals genügt ein Feinschliff der Formulierungen und eine Anpassung der Positionierung. Unsere Arbeit fokussiert auf den jeweiligen Kontext und die enge Anbindung an die Geschäftsmodelle, die Unternehmenskommunikation und den Reifegrad der Organisation.
Erfolge erzielten wir durch das Ersetzen gängiger, selbst vielgeliebter Phrasen durch passgenaue Formulierungen. Unsere Spin-Doctor- und Ghostwriting-Dienste sind ebenso effektiv wie unsere DE&I-Workshops für und mit Kommunikations- und Marketingexperten.
Further Reading
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