Einbürgerungsurkunden und Jugendintegrationspreis
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik haben Migrantinnen und Migranten ihre Einbürgerungsurkunden im Kanzleramt erhalten. Am 12. Mai überreichte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Urkunden bei einer Feierstunde an insgesamt 16 Neubürgerinnen und Neubürger. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, übergab den neuen deutschen StaatsbürgerInnen jeweils ein Exemplar des Grundgesetzes. In ihrer Rede hob sie hervor, dass der Schritt der Einbürgerung am Ende eines längeren Prozesses stehe. An die Neubürgerinnen und Neubürger gewandt sagte Böhmer: „Diese Einbürgerungsfeier soll unterstreichen, dass sich der wirtschaftliche und kulturelle Reichtum unseres Landes auch Ihnen verdankt: Menschen, die nach Deutschland kamen oder als Kinder von Zugewanderten hier geboren wurden, hier leben und arbeiten.“ Zugleich appellierte sie an die Migrantinnen und Migranten, ihre Traditionen zu pflegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte weitere Menschen mit Migrationshintergrund auf, sich einbürgern zu lassen. Laut Böhmer soll die Einbürgerungsfeier andere Menschen aus Zuwandererfamilien ermuntern und ermutigen, ebenfalls die deutsche Staatsangehörigkeit zu er-werben. Nur ein paar Tage später wurden 16 Projekte, die sich für die Integration von Menschen aus Zuwandererfamilien und für Chancengleichheit in Deutschland einsetzen, mit dem Jugendinteg-rationspreis „respekt 2009“ ausgezeichnet. Aus jedem Bundesland wurde eine Initiative als Sieger ausgewählt. An dem Jugendwettbewerb „respekt 2009“ hatten sich insgesamt mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands mit 250 Projekten beteiligt. Die thematische Bandbreite der Siegerprojekte ist groß: So gaben Schülerinnen Sprachintegrationskurse für minderjährige Flüchtlinge, Jugendliche übernahmen Patenschaften für Kinder aus Zuwanderer-familien, junge Migranten produzierten eine Radiosendung, Einheimische und Zuwanderer orga-nisieren einen „Zirkus der Kulturen“ und SportlerInnen eines Fußballvereins halfen ihren aus-ländischen Mitgliedern bei Behördengängen.
Alter Ethnie; Herkunft; Migration; Kultur Gender Sprache Deutsch