Ein weiblicher Investment-Fonds

Gleichstellung zahlt sich aus – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Schweizer Bank Naissance Capital hat einen Fonds ins Leben gerufen, der ausschließlich in Firmen investiert, die ein ausgeglichenes Verhältnis von männlichen und weiblichen Beschäftigten in Führungspositionen vorweisen können – den „Women’s Leadership Fund“. Schirmherrinnen des Projekts sind Cherie Blair, Gattin des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair und Jenny Shipley, ehemalige Regierungschefin aus Neuseeland. Nach Aussagen von Naissance Capital stellt der Fonds mehr als eine neue Kapitalanlage für Anleger dar. Neben hohen Renditen erhofft sich die Bank, eine „wichtige soziale Zielsetzung“ zu erreichen – die gesellschaftliche Gleichstellung von Mann und Frau.
Doch die Gründer des Fonds verweisen nicht nur auf die gesellschaftliche Notwendigkeit ihres Vorgehens, sondern belegen die Attraktivität für Investoren mit Zahlen einer von McKinsey durchgeführten Studie. In dem bereits 2007 veröffentlichten Bericht konnte die Unternehmensberatung eine Korrelation zwischen einer ausgewogenen Geschlechterverteilung in Unternehmen und deren Erfolg an der Börse nachweisen. In Europa scheint sich der wirtschaftliche Erfolg von Gender-Diversity noch nicht herumgesprochen zu haben: Europaweit wird nur jeder zehnte Chefsessel von einer Frau gewärmt. Auffallend ist in diesem Zusammenhang das Nord-Süd-Gefälle: Während die Frauenquote in skandinavischen Ländern wie Norwegen (31 Prozent) und Schweden (24 Prozent) deutlich über dem Durchschnitt liegt haben die Staaten Spanien und Italien in Führungspositionen einen Frauenanteil von unter 5 Prozent. Die Verantwortlichen des „Women’s Leadership Fund“ erhoffen sich, mit ihrer Aktion einen Teil zur Änderung dieses Zustands beizutragen. Bis zum Ende des Jahres sollen mehr als 200 Millionen Dollar zum Investieren eingesammelt werden.
Weitere Informationen zum „Women’s Leadership Fund“ finden sie hier (engl.)