Ein Spruch mit Folgen
Diskriminierende Äußerungen gegenüber Frauen finden in der Gesellschaft kaum mehr Anklang. Einen finnischen Manager der Automobilbranche haben sie jetzt sogar seinen Job gekostet. Der Verkaufschef von Audi Finnland zog in einem Interview mit einem finnischen Frauenmagazin (!) den sonst nur in sehr spezifischen Umfeldern angebrachten Vergleich zwischen Autos und Frauen und wies konkret auf einige Parallelen hin. Seiner Ansicht nach würde das “Aussehen eines Autos […] stark von den Rädern und der Aufhängung ab[hängen]“. Bei einer Frau seien es die Schuhe. Darüber hinaus äußerte er sich über die Beziehung zwischen Mann und Frau und scheute in diesem Zusammenhang kein noch so abgegriffenes Klischee. „Weigert sich eine Frau zu bügeln und sauberzumachen, wird der Beziehung bald die Luft ausgehen“ prognostizierte der Manager und wies auf die Nichteignung der Frau für Führungspositionen hin, die ihrer Emotionalität geschuldet sei.
Anders als bei den Verbalentgleisungen des Weltwoche (CH) Chefredakteurs Köppel, der sich gegen Mütter in Führungspositionen aussprach, blieben sie bei Audi Finnland nicht ohne Folgen. Eine öffentliche Entschuldigung und der Hinweis auf die in den Sätzen enthaltene Ironie schützen den Manager nicht vor seiner Entlassung. Der Chef des finnischen Teilkonzerns VW-Auto, Pekka Lahti, begründete die personelle Entscheidung mit dem Schaden, den der Mann durch sein Verhalten der Marke Audi zugefügt hätte. Bei den Bürgern Finnlands fand der Entschluss des Unternehmens großen Zuspruch. Zuvor hatten viele von ihnen über das Internet Konsequenzen gefordert. Auch Kultusminister Stefan Wallin machte deutlich, dass solche Äußerungen in Finnland nicht toleriert würden.