Diversity in der Pflege

Kulturelle Vielfalt soll in Zukunft in der mobilen Pflege und Betreuung mehr berücksichtigt und als Stärke gesehen werden. Das ist das Ziel des von der EU geförderten Projektes „diversity@care“, das von der Volkshilfe Österreich, der Wiener Caritas, dem Wiener Roten Kreuz und dem Wiener Hilfswerk gemeinsam durchgeführt wird. Zum einen sollen Menschen mit Migrationshintergrund stärker in das Arbeitsfeld Pflege integriert und Vorurteile ihnen gegenüber abgebaut werden. Zum anderen soll besser auf die Bedürfnisse von ZuwanderInnen eingegangen werden, die alt und pflegebedürftig sind. Geholfen werden soll unter anderem dabei, interessierte MigrantInnen beim Zugang in Berufe der mobilen Pflege und Betreuung zu unterstützen. Verbessert werden sollen dabei auch die Deutschkenntnisse der MigrantInnen. „diversity@care“ ist eine Reaktion auf den wachsenden Pflegebedarf in Folge der demographischen Entwicklung und der wachsenden Migration in Europa. Diese Strömungen könnten nur unter Einbeziehung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund bewältigt werden, betonten Vertreter der Verbände bei der Vorstellung des Projektes. Ein Schwerpunkt des Projekts bildet die kultursensible Altenpflege. Alte Menschen aus anderen Kulturkreisen würden für das Pflegepersonal oft „zunächst befremdende Lebensgewohnheiten und Wertvorstellungen“ mitbringen. Hier gelte es, durch Qualifizierung und durch konkrete Handlungsanweisungen für den Pflegealltag Brücken zu bauen, so die Direktorin des Wiener Hilfswerkes, Ursula Weber-Hejtmanek. „Die ‚erste Generation‘ an ZuwanderInnen kommt in ein Alter, welches Pflege und Betreuung verstärkt notwendig macht. Wenn wir mit MigrantInnen in dem Bereich zusammen arbeiten, können wir diese Bedürfnisse besser analysieren und nötige Maßnahmen setzen“, so Weber-Hejtmanek weiter.