„Der“ Markt ist weiblicher als man denkt

Frauen entscheiden heutzutage über 20 Billionen US-Dollar der globalen Konsumausgaben; ein Wert, der in den nächsten fünf Jahren auf 28 Billionen US-Dollar steigen könnte. Weibliche Einkommen, die sich aktuell jährlich insgesamt auf 13 Billionen US-Dollar belaufen, könnten im gleichen Zeitraum auf 18 Billionen US-Dollar klettern. Insgesamt stellen Frauen einen größeren Wachstumsmarkt dar als China und Indien zusammen. In ihrem Aufsatz „The Female Economy“, erschienen im Harvard Business Review, untersuchen Michael J. Silverstein und Kate Sayre warum – ungeachtet der dominanten weiblichen Kaufkraft – die Marketingaktivitäten vieler Unternehmen weiterhin hauptsächlich Männer fokussieren. Entsprechend kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass  sich Frauen stark unterversorgt fühlen. Trotz der bemerkenswerten Entwicklungen von Frauen in Bezug auf Kaufkraft und sozialer Stellung im Laufe des letzten Jahrhunderts, scheinen sie auf den Märkten noch immer unterbewertet und am Arbeitsplatz nach wie vor unterschätzt zu werden. Die 12.000 Teilnehmerinnen umfassende Studie ergab, dass Frauen allgemein finden, dass nur wenige Unternehmen auf ihre Bedürfnisse z. B. nach zeitsparenden Lösungen oder speziell für Frauen entwickelte Produkte und Dienstleistungen eingegangen sind. Besonders ärgerlich aus weiblicher Sicht ist die „Make it pink“-Strategie, die auf einfache, z. B. farbliche, Verniedlichung baut.