„Betriebswirtschaftlicher Nutzen kultureller Vielfalt“, Themenabend Vielfältige Belegschaft, vielfältige Kundschaft, Vortrag Handwerkskammer Aachen
Unternehmensvertreter und ExpertInnen tauschten sich auf der Veranstaltung „Betriebswirtschaftlicher Nutzen kultureller Vielfalt“ über das Potenzial von Arbeitskräften mit Migrationshintergrund für den Absatz- und Arbeitsmarkt aus. Geladen hatten die Projektvertreter von „BIRKE“ und „ILT“ im Namen der Handwerkskammer der Region Aachen. In den Geschäftsräumen der Vereinigten Unternehmensverbände referierte Unternehmensberater Michael Stuber am 27. April 2010 über den betriebswirtschaftlichen Nutzen von Vielfalt. In der Diskussionsrunde erörterten Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft, wie Unternehmen von Migration profitieren können.Gesellschaftliche und globale Entwicklungen bedeuten insbesondere für KMU besondere Herausforderungen, da sie zunehmend mit einem Fach- und Führungskräfte-Engpass konfrontiert werden. Erfolgssicherung und Steigerung läuft über Mitarbeiter und Märkte. Damit die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben kann, muss die Unternehmenskultur angepasst werden. Das bedeutet, dass die bereits vorhandene Vielfalt einer offenen, einbeziehenden Haltung bedarf, damit erfolgreiche Ergebnisse zu Tage kommen. In der Praxis stößt die Förderung von Vielfalt auf Hindernisse. Viele Unternehmen haben für sich Muster entwickelt, nach denen sich der betriebliche Ablauf richtet – und auch die Auswahl des Personals. In der Regel wird sich darum bemüht, diese Muster zu erhalten. Alles läuft nach der Devise „das haben wir schon immer so gemacht“ und alles, was in diese Devise passt, passt auch ins Unternehmen. Damit Veränderungen eintreten können, muss also Verschiedenheit akzeptiert werden. Wenn der Kopf umdenkt, dann können Maßnahmen entwickelt, umgesetzt und etabliert werden. Geschieht dies nicht, lassen Fehler nicht lange auf sich warten. Ein häufiger Fehler ist etwa die zu starke Konzentration auf Gruppierungen und eine daraus resultierende umgekehrte Bevorzugung (positive Diskriminierung). Es gilt, angemessene und klare Ziele zu entwickeln, die auch umsetzbar sind.
Dadurch ergeben sich eine Reihe von Vorteilen, etwa eine stärkere Kundennähe, eine bessere Marktdurchdringung, ein besserer Zugang zu Arbeitskräften und ein besseres Image. Für KMU bedeutet dies verbesserte Chancen, dem Fachkräftemangel zu begegnen, da neue Zielgruppen angesprochen werden.
Aber auch im Unternehmen selbst wird eine Reihe von Verbesserungen sichtbar. Nicht nur die individuelle Produktivität wird durch die Anerkennung gesteigert, auch Teamwork und kollegiales Miteinander werden verbessert und damit interne Prozesse optimiert. Langfristig lassen sich dadurch Kosten sparen.