Beschäftigungsperspektiven für Menschen mit Behinderung
Das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt das Programm „Integration unternehmen!“ in die Regelförderung und stellt damit die dauerhafte Schaffung von neuen Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung auch in Zukunft sicher. Nach einer positiven Bilanz von 1.183 neu geschaffenen Stellen in den letzten drei Jahren sollen ab 2011 jedes Jahr 250 neue (!) Arbeitsplätze für Menschen mit einer Behinderung in sogenannten Integrationsunternehmen geschaffen werden. Das Land stellt dafür eine Summe von 2,5 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Zur Zeit gibt es in Nordrhein-Westfalen 200 solcher Integrationsunternehmen, die ca. 2.300 behinderte Mitarbeiter beschäftigen. Weitere Arbeitsplätze sollen demnächst in der Kantine des Schulzentrums Moers und in einem Bäckereiunternehmen in Dortmund entstehen. Durch die Beschäftigung in einem Integrationsunternehmen gehen die oftmals schwer behinderten Mitarbeiter einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt nach, die nicht nur für sie eine echte Perspektive darstellt: „Die Erfahrung zeigt: Sie sind wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Unternehmen – engagiert und zuverlässig,“ bestätigt Arbeitsminister Guntram Schneider in seiner Presseerklärung.
Wie schwierig sich oftmals dennoch der Einstieg auf dem ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung gestaltet, weiß auch Michael Sicher, selbst Rollstuhlfahrer und Initiator von „CEOs on Wheels“. Um die Berührungsängste und Unsicherheiten gegenüber Menschen im Rollstuhl abzubauen, veranstaltet er Workshops für Personalverantwortliche, in denen diese sich mit Rollstuhlfahrern austauschen können. Die Initiative „CEOs on Wheels“ beinhaltet außerdem ein Mentoringprogramm zwischen beruflich erfolgreichen RollstuhlfahrerInnen und CEOs, die sich gegenseitig als MentorInnen zur Verfügung stehen. Durch die Begleitung der RollstuhlfahrerInnen an ihren Arbeitsplatz erleben die CEOs deren Leitungsfähigkeit und Problemlösungskompetenz in der Praxis und können somit Beschäftigungspotenziale für behinderte Mitarbeiter im eigenen Unternehmen besser einschätzen. Auf der anderen Seite stellen die CEOs RollstuhlfahrerInnen, die gerade am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn oder vor dem nächsten Karriereschritt stehen, ihre persönlichen Netzwerke zur Verfügung, laden sie zu Unternehmensveranstaltungen ein, oder geben ihnen einen Einblick in ihren Berufsalltag, so dass neue Karriereperspektiven für die RollstuhlfahrerInnen entstehen können. Da durch das wechselseitige Mentoring letztendlich beide Parteien gleichermaßen profitieren, konnte Michael Sicher schon viele namhafte Unternehmen für seine Initiative gewinnen.