Autofahrerinnen – ein Wachstumsmarkt
Wer meint, dass „Frau“ und „Auto“ nicht zusammen passen, hat sich kräftig getäuscht. Die weiblichen Käufer sind für die Autobranche der Wachstumsmarkt schlechthin. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Kompetenzzentrums „Frau und Auto“ der Hochschule Niederrhein. Hat bereits jetzt fast jedes dritte Auto eine Frau als Besitzerin, so wird in wenigen Jahren ihr Anteil auf bis zu 50 Prozent steigen. Berufstätig, allein lebend und immer mobiler – das trifft auf immer mehr Frauen zu. Die Marketing-Seminargruppe von Professorin Doris Kortus-Schultes der Hochschule Niederrhein verglich die Wachstumschancen der Autobranche in sechs weiblichen Altersklassen. Auf Basis von Führerschein- und Halterquoten sowie gesellschaftlicher Entwicklungen ergaben sich für alle sechs Altersgruppen spezielle Prognosen: Besonders bei der Gruppe der „Baby-Boomer“ und der „Generation Golf“ werden hohe Wachstumsraten erwartet. Die geburtenstarken Jahrgänge der „Baby-Boomer“, die Frauen zwischen 40 und 49 Jahren, treten in eine neue Lebensphase. Nachdem die Kinder das Haus verlassen haben, können lang gehegte Wünsche nach einem „schickeren“ Auto realisiert werden. Sowohl in der Führerscheinquote wie auch beim Einkommen stehen ihnen die Frauen aus der „Generation Golf“ (30- bis 39-Jährige) kaum nach. Die 17- bis 29jährigen Frauen, die sogenannte „Generation @“, seien als KäuferInnen eine besondere Zielgruppe. „Untersuchungen zeigen, dass der erste eigene Wagen und die damit verbundenen Erlebnisse aus der Jugend das ganze weitere Autofahrerleben prägen“, stellt Professorin Kortus-Schultes fest. Nicht vernachlässigt werden sollten aber auch die über 70-Jährigen, die „Generation Silber“. Denn sie können heute länger Auto fahren als früher – Operationen ermöglichen ein gutes Sehen bis ins hohe Alter – und können auf Erspartes zurückgreifen. Die Führerscheinquote wird in dieser Altersklasse in den nächsten Jahren stark anwachsen.