Ältere Menschen: Ein kaufkräftiger Wirtschaftsfaktor

Das Altern der Gesellschaft ist nicht nur mit Belastungen der Sozialsicherungssysteme oder Herausforderungen für ArbeitgeberInnen verbunden, sondern auch mit vielen Chancen für die Wirtschaft. Ältere Menschen stellen ein noch immer unterschätztes Konsumentenpotenzial dar. Hohe Kaufkraft, viel Vermögen und Wohneigentum sind kennzeichnend für Menschen ab 65 in Deutschland. So sind Seniorinnen und Senioren in Deutschland im Durchschnitt vermögender als die Gesamtbevölkerung. 78,3 Prozent der Bevölkerung zwischen 65 und 85 Jahren besitzen ein Vermögen. Zahlen des BMFSFJ zufolge beläuft sich der durchschnittliche Vermögensbesitz dabei auf rund 190.000 € – vorhandenes Immobilienvermögen mit eingerechnet. Die Altersgruppe ab 60 Jahren besitzt ein Aktienvermögen zwischen 24.000 und 44.000 € im Vergleich zu 16.000 € in der Gesamtbevölkerung.

Um die Kaufbereitschaft von Senioren und Seniorinnen zu erhöhen bedarf es Angeboten, die sich an den Bedürfnissen dieser KonsumentInnengruppe orientieren. Schwierigkeiten beim Öffnen von Produktverpackungen und eine schlechte Lesbarkeit von Verpackungstexten sind nur einige von vielen Hürden, die ältere Menschen vom Kauf abhält. Mit seniorengerechten Produkten und Dienstleistungen bietet sich für Unternehmen die Chance, eine kaufkräftige Kundschaft zu gewinnen. Allerdings ist die Markt-Kommunikation mit SeniorInnen nach Angaben der Kölner ungleich besser Diversity Consulting noch völlig unzureichend. Laut einer repräsentativen Studie kämen Ältere zu selten in der Werbung vor, dann allerdings in pflege- und hilfsbedürftigen Situationen. „Erst, wenn die verbreiteten Klischees eliminiert sind, werden sich ältere Kundinnen und Kunden ernst genommen fühlen“, weiß Diversity-Experte Michael Stuber. Wie bei anderen Zielgruppen sei eine offene, einbeziehende Ansprache den Stereotypen und Schubladisierungen vorzuziehen.