„Blaue Karte“ erleichtert Aufenthaltsgenehmigung für Fachkräfte
Zum 1. August 2012 wurde die Blue-Card-EU eingeführt. Sie ermöglicht Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten, die über einen in Deutschland erworbenen oder hier anerkannten Hochschulabschluss oder eine vergleichbare Qualifikation verfügen, die Aufenthaltsgenehmigung für EU-Staaten zu erhalten. Die Vorrangprüfung entfällt, ein Arbeitsplatz ist jedoch weiterhin vorzuweisen. Das Bruttojahresgehalt wurde auf 44.800 Euro, in Mangelberufen (MINT-Fächer) auf 34.944 Euro gesenkt. Auch für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) dürfte die Blue-Card-EU interessant sein, besonders wenn sie im technologischen und naturwissenschaftlichen Bereich angesiedelt sind. Da KMU jedoch häufiger auch Fachkräfte mit mittleren Berufsabschlüssen nachfragen, wäre eine Ausweitung auf diese Arbeitnehmergruppe wünschenswert.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat indessen eine Befragung von ArbeitsmigrantInnen durchgeführt, deren Ergebnisse in der Studie Zuwanderung von Fachkräften nach § 18 Aufenthaltsgesetz aus Drittstaaten nach Deutschland präsentiert werden. Die Studie ermittelte, welches Qualifikationsniveau die ArbeitsmigrantInnen besitzen, die in den letzten Jahren zugewandert sind und aktuell zuwandern. Auch ging es darum, mehr über weitere Aspekte wie Familienangehörige, Zuwanderungsmotive und Bleibeabsichten zu erfahren. Die Studie zeigt, dass die ArbeitsmigrantInnen sehr gut qualifiziert sind. Insgesamt 86,8 Prozent der Befragten haben ein Studium in Deutschland oder im Ausland abgeschlossen. Entsprechend der guten Ausbildung sind die MigrantInnen zu zwei Dritteln als Akademiker bzw. Wissenschaftler tätig und weitere 10 Prozent als Führungskräfte. Die größte Berufsgruppe stellen die Ingenieure. Vor allem die Pullfaktoren mit berufsbezogenen Vorteilen in Deutschland sind für die Zuwanderer bedeutend. Fast die Hälfte der Befragten planen einen langfristigen Aufenthalt von über 10 Jahren, wobei die Bleibeabsichten von Personen aus wirtschaftlich starken Ländern wie den USA oder Japan deutlich niedriger liegen als bei Zuwanderern aus der Russischen Föderation, den übrigen europäischen Drittstaaten, dem Mittleren und Nahen Osten und den afrikanischen Ländern.
Ethnie; Herkunft; Migration; Kultur Internationalität Sprache Deutsch