Generation Y: Leistung um jeden Preis? Nein, danke!

Eine Studie des Deutschen Führungskräfteverbands (ULA) im Auftrag des Manager Magazins verbreitet Unbehagen in deutschen Unternehmen. Die jungen Berufstätigen der Generation Y verzichten lieber auf Führungsverantwortung und Ergebnisdruck, als auf fachlich-inhaltliche Arbeit und privates Glück.
In den Chefetagen und Personalbüros wird nach Konzepten gesucht, um High Potentials für das Management zu gewinnen. In vielen hierarchisch organisierten Unternehmen muss hierbei jedoch ein Umdenken stattfinden, denn laut Wirtschaftspsychologe Heinrich Wottawa von der Universität Bochum ist für viele junge Menschen die klassische Karriere ohne Zeit für Freunde und Familie „einfach nicht mehr cool“. Dabei scheuen gerade die Talentiertesten nicht den Arbeitseinsatz, sondern bevorzugen Stellen auf denen sie direkt etwas bewegen können und die mehr Spielräume für Hobbys lassen. Nur noch ein Viertel der Befragten benennen einen Aufstieg als oberstes berufliches Ziel und den Beruf als oberste Priorität gegenüber Familie und Privatleben. Flexible Arbeitszeiten und Work-Life-Balance sind Zukunftsmodelle, die auch immer mehr etablierte Manager für sich in Anspruch nehmen. Fast zwei Drittel gaben an, dass ihre Bereitschaft, Familie und Privatleben dem Beruf unterzuordnen, in den vergangenen fünf Jahren abgenommen habe. „Unternehmen müssen ihre Führungskulturen weiterentwickeln und unterschiedliche Formen der Produktivität schätzen lernen,“ rät Diversity-Experte Michael Stuber daher den Firmen. Aktive Gestaltungsarbeit statt Abwarten ist sein dringlicher Rat. Denn der Trend geht weg vom bedingungslosen Einsatz für die Firma hin zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, auch unter Verzicht auf den nächsten klassischen Karrieresprung. Gefragt sind Unternehmen mit flachen Hierarchien, deren Arbeitsmodelle offen sind für die Bedürfnisse des Nachwuchses im Management.