Aufsichtsratswahlen 2013 – Chance für Frauen?

In dem aktuellen Kalenderjahr stehen bei 17 der DAX 30 Unternehmen regulär Aufsichtsratswahlen an – neben Ergänzungswahlen und gerichtlichen Bestellungen. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Forderungen der Bundesregierung sowie dem Vorstoß in Richtung einer möglichen gesetzlichen Quote der Europäischen Kommission, erwarten Viele mit Spannung, inwieweit die Wahlen eine Ausgeglichenheit der Geschlechter in den Aufsichtsräten verbessern werden.
Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) hat für die Wahlen im Jahr 2012 errechnet, dass 20 Prozent der Posten bei Neuwahlen in den Aufsichtsräten auf Anteilseignerseite mit Frauen besetzt wurden. Auch wenn dies gleichzeitig bedeutet, dass 80 Prozent der Aufsichtsratspositionen an Männer vergeben wurden, was der djb erwartungsgemäß moniert, zeigt das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr 2011 nahezu eine Verdopplung des Frauenanteils der Anteilseignervertreter in Aufsichtsräten  (von 7,8 Prozent in 2011 auf 13,3 Prozent in 2012).
Insgesamt lag der Frauenanteil in 2012 bei 18,2 Prozent, was einer Steigerung von über einem Drittel innerhalb eines Jahres entspricht. Somit nähern sich die Konzerne der in den Geschäftsberichten veröffentlichten mittelfristigen Zielquote von durchschnittlich 22 Prozent deutlich. Obwohl sie noch weit hinter den politischen Forderungen eines Frauenanteil von 30 bis 40 Prozent liegen, gehen die Entwicklungen klar in die richtige Richtung. Einige der Konzerne streben eine weitere Erhöhung des Frauenanteils an. Gemäß eigener Angaben in den Geschäftsberichten planen 14 Unternehmen, in den nächsten Jahren mindestens 19 weitere Frauen für ihre Aufsichtsräte zu finden