Erste Karrieretage für „Schwule, Lesben und Diversity Freunde“ MILK Diversity Kongress
Mit den ersten Karrieretagen für „Schwule, Lesben und Diversity Freunde“ ging „MILK“ in die Initiative. Eine Reihe von Vorträgen, Fachforen und Networking-Möglichkeit eröffnete insbesondere homosexuellen Besuchern neue Perspektiven für den Arbeitsmarkt und die Selbstvermarktung. Die zweitägige Messe fand vom 5.- 6. März 2010 in München statt.Als einer der geladenen Redner, erläutert Diversity-Experte Michael Stuber in seiner Keynote Speech, inwiefern Vielfalt und damit auch sexuelle Orientierung zum Vorteil aller genutzt werden kann. Als Potenzial-Prinzip bietet Diversity eine eingängige Systematik zur optimalen Nutzung von Ressourcen. Häufig würden hauptsächlich Themen bearbeitet, die eine zahlenmäßige Mehrheit darstellten. So wird Geschlecht häufig als relevantestes Thema betrachtet. Tatsächlich krankt es an der Perspektive; Menschen, die einer Mehrheit angehören, sind sich oftmals nicht bewusst, dass ihre Ansichten eine Norm darstellen, der sich kleinere Gruppen nur mit Mühe – oder gar nicht – anpassen können. Ein Fokus auf eben solche Randgruppen sei aber enorm wichtig, da nur so alle MitarbeiterInnen ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Viele Unternehmen gehen nach dem Prinzip „Mehrheit gleich Relevanz“ vor, sodass das Thema Homosexualität in Unternehmen nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es braucht. Die Abgabe dieser Aufgabe an Mitarbeiter, die in ihrer Freizeit mühevoll Programme entwickeln, sei keine professionelle Lösung, so Stuber. Vielmehr müsse mit Analysen, Strategien und Projektmanagement gearbeitet werden. Durch neue Betrachtungsweisen könnten auch neue Marktsegmente erschlossen werden. Bisher werde der homosexuelle Markt kaum abgedeckt, da sich viele Marketingmaßnahmen zu sehr am Mainstream orientierten.