„SEXUELLE INTEGRATION“ STEIGERT UNTERNEHMENSERFOLG
Studie zeigt: Diversity Management verbessert Arbeitszufriedenheit und Commitment von Beschäftigten.
Beschäftigte, die offen mit ihrer (homo-)sexuellen Orientierung umgehen können, sind zufriedener mit ihrer Arbeit und fühlen sich stärker mit ihrem Unternehmen verbunden. Das zeigt die aktuelle Studie „Out im
Office?!“, die die Arbeitsplatzsituation von 2.230 Lesben und Schwulen in Deutschland beleuchtet. 88 Prozent derBefragten sind der Ansicht, dass Lesben und Schwule mehr Kreativität und neue Perspektiven einbringen, wenn sie am Arbeitsplatz voll integriert werden. Eine offene Unternehmenskultur entwickelt sich zu einer wirtschaftlichenNotwendigkeit, betont Michael Stuber, Berater führender Diversity-Unternehmen: „Diversity
steigert Produktivität und Markterfolg. Zur Glaubwürdigkeit des Konzeptes gehört auch einesexuelle Integration: Alle Chancen zu nutzen heißt alle Potenziale anzuerkennen“. Im Kampf um die besten Talente gewinnt Diversi
ty ebenfalls an Bedeutung. Laut Studie prüfen Lesben und Schwule verstärkt, ob potenzielle Arbeitgeber „gay-friendly“ sind. Rund 70 Prozent der Befragten entscheiden auf dieser Basis, ob sie sich bei einem Unternehmen bewerben. Schließlich möchten sie später offen und erfolgreich tätig sein können. „Offenheit wirkt sich positiv auf den
Gesundheitszustand, die Arbeitszufriedenheit und das Commitment – vor allem aber auf die freien Ressourcen – aus“, erläutert Studienautor Dominic Frohn. Seine Untersuchung zeigt erstmals für Deutschland,
dass Mitarbeiter in Unternehmen mit Diversity Management signifikant offener mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen, als Mitarbeiter in Unternehmen ohne vergleichbare Aktivitäten. Stuber und Frohn warnen gleichzeitig vor
verfrühtem Enthusiasmus. Die gestiegene Aufgeschlossenheit habe noch nicht zu einer umfassenden Akzeptanz im Ar
beitsleben geführt.Tatsächlich gehen laut Studie 52 Prozent der Befragten verschlossen mit ihrer sexuellen Identität am Arbeitsplatz um. Über drei Viertel derBefragten haben am Arbeitsplatz schon Diskriminierungen erlebt. „Noch immer existiert in vielen Unternehmen eine Monokultur, die enorme wirtschaftliche
Potenziale verschenkt“, berichtet Stuber.
Informationen zur Studie:
Die Studie „Out im Office?! Sexuelle Identität, (Anti-)Diskriminierung und Diversity am Arbeitsplatz“ wurde von Dominic Frohn (Psychologisches Institut der Universität zu Köln) in Kooperation mit „Ungleich Besser Diversity Consulting“durchgeführt. An der Online-Befragung im Zeitraum vom 01.09.2006 bis 31.10.2006 nahmen
insgesamt 2.712 Personen teil. „Out im Office?!“ ist die seit 10 Jahren umfassendste Studie, die die Arbeitssituation von Lesben und Schwulen in Deutschland untersucht. Erhoben wurde, wie offen Schwule und Lesben am Arbeitsplatz mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen können und welche Diskriminierungserfahrungen sie machen. Darüber hinaus wurde der Einfluss von Diversity Management untersucht.