CHANCENGLEICHHEIT – (K)EIN THEMA FÜR DIE MEHRHEIT?
Deutschlands „Diversity-Papst“ empfiehlt Ministerien und Unternehmen, Vielfalt gezielter zu nutzen
Anlässlich der heutigen, nationalen Abschlussveranstaltung des Europäischen Jahres der Chancengleichheit für alle
in Aachen fordert der renommierte Diversity-Experte, Michael Stuber, die Politik auf, den positiven Wert gesellschaftlicher Vielfalt aktiv zu unterstreichen und bewusster von erfolgreichen Konzepten der Wirtschaft zu lernen. Der Standort Deutschland könne große Potenziale freisetzen, wenn sogenannte „Randgruppen“ besser integriert würden, so Stuber. Er benennt die Krux: „Die breite Mehrheit muss die Vorteile für sich und die gesamte Gesellschaft erkennen“. Studien zeigen, dass deutsche Regionen mit hoher ethnischer Vielfalt
innovativer und wirtschaftlich erfolgreicher sind als andere. Diese volkswirtschaftlichen Vorteile einer multikulturellen Bevölkerung müssen von politischen Akteuren und den Medien klarer dargestellt werden,
damit der Bevölkerung die Bedeutung von Vielfalt und Chancengleichheit bewusster wird. Das interkulturelle Europäische Jahr 2008 ist ein guter Anlass, die begonnenen Aktivitäten weiter zu intensivieren, so Stuber. „Ministerien und öffentliche Verwaltungen sind als Vorbilder gefragt“, fordert der Diversity-Pionier
und empfiehlt den anwesenden PolitikerInnen „mehr Vielfalt in Ministerien, Verwaltungen und politischen Konzepten zu berücksichtigen“. Vor allem die isolierte Betrachtung einzelner Themen sei nicht sinnvoll. „Das Arbeiten mit Schubladen fördert Stereotype, die eigentlich abgebaut werden sollen“, weiß Stuber. Zu viele einzelne Botschaften verwirrten zudem die Empfänger. Erfolgreiche Unternehmen zeigen dagegen, wie der vernetzte Diversity Ansatz Vielfalterfolgreich und gewinnbringend fördert. Der Praxisforscher ist als beauftragter Berichterstatter des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Referent auf der nationalen Abschlussveranstaltung in Aachen. Neben Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und NRW-Generationenminister Armin Laschet wird Michael Stuber über den aktuellen Diskussionsstand zu Chancengleichheit und Diskriminierung in Deutschland berichten. Auf Basis der Ergebnisse einer Konferenzserie in Deutschland gibt er Empfehlungen an politische und gesellschaftliche Akteure.
Alter Behinderung Ethnie; Herkunft; Migration; Kultur Gender Inklusion Internationalität LGBTQI* Religion Sprache Deutsch