Azubis unterschiedlicher Herkunftsländer verstehen sich gut
Das Deutsche Jugendinstitut befragte Auszubildende in einer Studie, wie das Zusammenleben von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund in den Betrieben funktioniert. In vier industriel-len Großbetrieben wurden 886 weibliche und männliche Auszubildende schriftlich danach befragt, wie sie im betrieblichen Ausbildungsalltag miteinander auskommen. Dazu kamen vertiefende 47 In-terviews mit Azubis. Die Mehrheit der Befragten (90 %) wird in interkulturell zusammengesetzten Gruppen ausgebildet. Die befragten Jugendlichen nehmen die interkulturelle Zusammenarbeit als angenehm und positiv wahr. Die große Mehrheit von ihnen (83 %) möchte daher in interkultureller Gruppenzusammensetzung ausgebildet werden. Ihrer Meinung nach ist die Ausbildung interessanter und vielfältiger, wenn Jugendliche aus verschiedenen Herkunftskulturen miteinander ausgebildet werden. Dabei stehen junge MigrantInnen (90 %) einer multikulturellen Ausbildung deutlich offener gegenüber als die deutschen Azubis, die dies mehrheitlich auch wünschen (Westdeutsche zu 77 % und Ostdeutsche zu 73 %). Die größte Zustimmung findet sich bei den weiblichen Azubis mit 96 Prozent. In der eigenen Azubi-Gruppe verstehen sich 85 Prozent der Befragten gut oder sehr gut mit den Mit-Azubis anderer Herkunftskultur. Nur 2 Prozent verstehen sich nicht gut. Dennoch pflegen Azubis gleicher Herkunft mitunter intensiveren Kontakt untereinander als zu Azubis einer anderen Herkunftskultur, insbesondere wenn es um eher private und persönliche Beziehungen geht. So bevorzugen es die meisten, persönliche Angelegenheiten eher mit Azubis der gleichen Herkunft zu besprechen, nur drei Viertel wenden sich dabei auch an Azubis anderer Herkunftskultur. Quelle: Deutsches Jugendinstitut, Bulletin 70, ein Forschungsprojekt von Iris Bednarz-Braun, Ursula Bi-schoff aus dem Jahr 2004.
Alter Empirie / Forschung Ethnie; Herkunft; Migration; Kultur Gender Sprache Deutsch