Bitte einsteigen – Senioren und ausländische Gäste zuerst
Auf der Hannover Messe 2009 haben Arbeitswissenschaftler der TU Chemnitz zu einer Test-fahrt in einem besonderen Fahrsimulator eingeladen. Vor allem ältere MessebesucherInnen und Gäste aus dem Ausland sollten den Simulator testen, denn die Wissenschaftler wollten die ergo-nomischen Besonderheiten dieser Käuferschichten näher untersuchen. Ältere Menschen und KäuferInnen aus anderen Kulturen hätten andere ergonomische Bedürfnisse, so Prof. Dr. Birgit Spanner-Ulmer von der TU Chemnitz. Diese Bedürfnisse müssten bei zukünftigen Fahrzeugen berücksichtigt werden.
Bereits 2007 startete ein deutsches Automagazin als erstes den Versuch, ein seniorengerechtes Automobil zu entwerfen. Eine Aufgabe, die eigentlich der Automobilindustrie zukommen sollte. Untersuchungen haben ergeben, dass sich die ergonomischen Anforderungen Älterer teilweise erheblich von denen der bisher analysierten FahrerInnen unterscheiden. Zur Überprüfung der ergonomischen Besonderheiten setzen die Wissenschaftler den „Usability Research Simulator for Automobiles“ (kurz: URSA) ein, der erstmals auf der Hannover Messe vorgestellt wurde. Der URSA bildet das Fahrerumfeld realitätsgetreu ab, Anzeige- und Bedienelemente können in den Armaturen beliebig positioniert und gestaltet werden. Durch Video-, Audiotechnik und Blickbe-wegungsmessung ermöglicht eine Auswertungssoftware komplexe Untersuchungen im und am Automobil. Auf Basis ihrer Erhebung wollen die Chemnitzer WissenschaftlerInnen einen Anfor-derungskatalog für die ergonomische Gestaltung von „mobilen Arbeitsplätzen“ für die heute noch wenig beachteten Zielgruppen entwickeln.