Gelebte Vielfalt: Alle wollen die Diversity-Charta
Die „Charta der Vielfalt“ gewinnt in Deutschland immer mehr Liebhaber. Das Dokument wurde erstmals im Dezember 2006 von DaimlerChrysler, der Deutschen Bank, der Deutschen BP und der Deutschen Telekom gemeinsam mit Staatsministerin Maria Böhmer unterzeichnet.
„Neben Großunternehmen sind inzwischen auch viele kleine und mittelständische Betriebe dabei“, erklärte Staatsministerin Böhmer und lobte die Unterzeichner: „Vom ZDF bis zum Deutschen Kinderhilfswerk – jeder Unterzeichner der Charta leistet einen kleinen Beitrag zur besseren Integration von Migrantinnen und Migranten in Deutschland. Die Sprachkenntnisse, Begabungen, Kompetenzen und Fähigkeiten der Beschäftigten unterschiedlicher Herkunft sind eine wichtige Ressource in der globalisierten Wirtschaft. Diese Erkenntnis setzt sich offenbar immer stärker durch. Ich hoffe, dass insbesondere im Europäischen Jahr der Chancengleichheit noch viele weitere Unternehmen dies mit ihrem Beitritt zur Charta der Vielfalt deutlich machen.“
Ziel der Initiative ist die Förderung von Toleranz, Pluralismus und Vielfalt in der Unternehmenskultur, von der Einstellung der Mitarbeiter über die Ausbildung bis hin zu Karrierechancen in den Betrieben. Bildung, Ausbildung und qualifizierte Beschäftigung sind entscheidende Grundlagen für das Gelingen von Integration. Die Initiative ist daher von besonderer Bedeutung für Menschen mit Migrationshintergrund. Ihnen werden durch die Unterstützung der Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen bessere Lebensperspektiven eröffnet.
Derzeit wird in der Schweiz die Einrichtung einer eigenen Charta vorbereitet. In Schweizer Unternehmen wie Swiss Re oder UBS gibt es offiziell anerkannte schwule Netzwerke. „Die Schweiz ist im Umgang mit Schwulen eher noch konservativer“, sagt Jean-Paul Guisan, Sekretär von Pink Cross der Westschweiz. Die Arbeitsgruppe „Charte de la Diversité“ hat jetzt Leitsätze ausgearbeitet, um die Vielfalt in Schweizer Firmen zu fördern. Firmen, die sich dazu bekennen, werden auf einer öffentlichen Liste genannt. „Wir richten uns vor allem an kleinere Betriebe, denn hier gibt es noch viel zu tun“, sagt Jean-Paul Guisan.
Quelle:
Ungleich Besser Diversity Consulting