Deutsche Firmen verschlafen Trends auf dem Arbeitsmarkt

Deutsche Unternehmen drohen, im Wettbewerb um gute Fach- und Führungskräfte den An-schluss zu verpassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Ungleich Besser. Die Analyse-ergebnisse zeigen, dass rund 50 Prozent der größten Unternehmen im Recruitment die Themen Vielfalt oder Chancengleichheit nicht berücksichtigen. Trotz bereits spürbarer Nachwuchssorgen orientierten sich deutsche Firmen nicht am Arbeitsmarkt. „Selbst führende Unternehmen in Schlüsselbranchen schöpfen den Talentpool nicht voll aus“, kritisiert der Diversity-Experte Mi-chael Stuber, der seit über 12 Jahren internationale Blue Chips berät. Die Studie seines Unter-nehmens analysierte die Onlinerekrutierung von 30 Top-Unternehmen in den 6 Schlüsselbran-chen Energie, Handel, Maschinenbau, ITK, Transport/Logistik und Pharma.
Zwischen den untersuchten Branchen herrschen freilich große Unterschiede. So schneidet vor al-lem der Bereich Maschinen- und Anlagenbau, der auf hochqualifizierten Nachwuchs angewiesen ist, schlecht ab: Keines der untersuchten Unternehmen verwendete die Begriffe Vielfalt, Diversi-ty oder Chancengleichheit. „Deutsche Unternehmen hinken ihren internationalen Wettbewer-bern hinterher“, weiß Stuber aus seiner europäischen Beratungstätigkeit. Auch internationale Vielfalt zeigt sich im Recruiting und Employer Branding kaum: Nur durchschnittlich 20 Prozent der Unternehmen verwenden multikulturelles Bildmaterial in der Personalbeschaffung.„Die Wirtschaft der Zukunft ist international – die deutsche Arbeitswelt ist es noch nicht“, auf diese Formel bringt Stuber die Studienergebnisse. Er warnt, dass der Wirtschaft in Deutschland daraus Nachteile entstünden. Immerhin zeigen die Analysen, dass Englischkenntnisse (70 Pro-zent und interkulturelle Erfahrungen (37 Prozent) aktiv nachgefragt werden. Den vollständigen Studienbericht mit einer detaillierten Darstellung der Ergebnisse, Graphiken und Empfehlungen senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu: buero@ungleich-besser.de