Mehr Schulabschlüsse durch integrative Einrichtungen

Die Integration von Menschen mit körperlichem oder psychischen Behinderungen schreitet merklich voran. In ihrem „Bericht über die Lage behinderter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe“ zieht die bisherige Bundesregierung ein positives Resümee zur Behindertenpolitik der vergangenen Legislaturperiode und nennt gleichzeitig perspektivische Ziele.
Internationale Richtlinien wie das Abkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen seien wichtige Eckpfeiler für ein würdevolles Zusammenleben zwischen Menschen mit und ohne Handicap. Als bemerkenswerten Erfolg nennt der Bericht z. B. die Eingliederung von mehr als 60.000 Kindern unter 14 Jahren, die mit staatlicher Unterstützung Kindertagesstätten besuchen können. Zudem stieg die Zahl der integrativen Einrichtungen im vergangenen Jahrzehnt von 7.789 (1998) auf 14.143 (2008). Die Statistik zeigt, dass in diesen Einrichtungen deutlich mehr Schüler mit Behinderungen einen berufsqualifizierenden Abschluss erhalten als in traditionellen Förderschulen. Trotzdem besuchen immer noch weniger als 16 Prozent der Kinder mit Behinderungen Schulen, die gleichzeitig Schüler ohne Behinderung aufnehmen. Daher genießt der weitere Ausbau solcher Angebote bei den Planungen der Behindertenpolitik höchste Priorität. „Das gemeinsame Lernen von Anfang an soll den selbstverständlichen Umgang von behinderten und nichtbehinderten Menschen im späteren Berufsleben und im Alltag allgemein frühzeitig selbstverständlich machen“, so der Bericht. Spannend bleibt die Frage, inwiefern der aktuelle Regierungswechsel die Behindertenpolitik beeinflussen wird.