Neue Prognose zum demografischen Wandel

Der demografische Wandel setzt sich unaufhaltsam fort. Während heute etwa 82 Millionen Menschen in der Bundesrepublik leben, wird die Einwohnerzahl bis 2060 auf voraussichtlich 65 bis 70 Millionen sinken. Hauptursache dieser Entwicklung ist die stetig sinkende Geburtenrate. Doch welche Konsequenzen bringt der demografische Wandel für Deutschland? In erster Linie verändert sich die Altersstruktur der Bevölkerung: Sind heute etwa 20% der Bevölkerung 65 Jahre oder älter wird „im Jahr 2060 […] dann jeder Dritte mindestens 65 Lebensjahre durchlebt haben – jeder Siebente wird sogar 80 Jahre oder älter sein“ prognostiziert Roderich Egeler, der Präsident des Statistischen Bundesamtes im Rahmen einer Pressekonferenz zur 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung. Auch die Wirtschaftsstärke der Bundesrepublik ist vom demografischen Wandel betroffen. Den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nach werden bis zu 34 Prozent weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter leben. Auch wenn die Prognosen Unsicherheitsfaktoren wie die Zuwanderungsquote enthalten, wird sich die deutsche Gesellschaft maßgeblich verändern. Der Chef der Statistik-Behörde meinte bei der Vorstellung der Prognose: „Der Umgang mit den Auswirkungen der Alterung wird eine der wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte sein“. Tatsächlich reagierte die Bundesregierung gestern fast zeitgleich. Angesichts dieses „riesigen Problems“ werde die Koalition noch in diesem Jahr eine Demografie-Kommission einsetzen, kündigte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm an. Dieser Staatssekretärs-Ausschuss solle dem Kabinett 2011 den ersten Bericht vorlegen und bis 2012 eine politische Strategie zum Umgang mit der Alterung der Gesellschaft erarbeiten. Unter Leitung des Bundesinnenministeriums solle das Gremium eine Vielzahl von Aspekten erörtern, von der Zukunft der Schulen über die Pflege bis hin zur Entwicklung der Immobilienpreise, die bei einem Bevölkerungsschwund deutlich zurückgehen dürften, so Wilhelm. Im Osten Deutschlands sollten dazu Pilotprojekte erprobt werden.