Migranten als Zielgruppe der Kultur

Der multinationale Charakter der Bundesrepublik ist essentieller Bestandteil des deutschen Kulturbereichs. Dies wird durch eine kürzliche veröffentlichte Studie des Zentrums für Audience Development (ZAD) der Freien Universität Berlin bestätigt.
Demnach haben mehr als die Hälfte der analysierten Kulturinstitutionen (Theater/Opern, Orchester, Museen/Gedenkstätten) die Thematik „Migration“ in unterschiedlicher Form behandelt. Den Prognosen der Forscher nach ist im nächsten Jahr mit einer weiteren Steigerung zu rechnen. Die Gründe für die Auseinandersetzung sind vielseitig. In den meisten Fällen liegt die Hauptmotivation darin, einen Beitrag zur Integration von Migranten zu leisten (70 Prozent), doch auch wirtschaftliche Interessen spielen eine Rolle. Mit 55 Prozent zielt die Mehrheit darauf ab, neue Zielgruppen für ihre Häuser zu erschließen. Obwohl der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung stetig steigt, nimmt diese Gruppe bislang scheinbar kaum am (hoch-)kulturellen Leben in Deutschland teil.
Über die möglichen Marketingstrategien, mit denen die immer größer werdende Zielgruppe erschlossen werden soll, herrscht noch Uneinigkeit. Sowohl speziell auf die verschiedenen Kulturen zugeschnittene Veranstaltungsformate als auch mehrsprachige Aufführungen werden mit 29 bzw. 23 Prozent am häufigsten genannt. Die detaillierte Studie „Migranten als Publika von öffentlichen deutschen Kulturinstitutionen – Der aktuelle Status Quo aus Sicht der Angebotsseite“ finden Sie: hier