Gendersensibles Talentmanagement – Gewinn für Frauen, Männer und Unternehmen
Wie Unternehmen Karrieren gezielt fördern können und warum gendersensible Ansätze zu nachhaltigem Erfolg beitragen.
Karriere im Fokus der Region Aachen
Am 1. Oktober 2021 fand im Dorint Hotel Düren der Frauen-Business-Tag unter dem Motto „Hier lang ↑ – Karriere zieht Kreise“ statt. Eingeladen hatte das Kompetenzzentrum Frau und Beruf der Region Aachen gemeinsam mit zahlreichen Partnerorganisationen. Die Veranstaltung richtete sich an Personalverantwortliche, GeschäftsführerInnen kleiner und mittlerer Unternehmen sowie an weibliche Nachwuchsführungskräfte. Neben Workshops, Diskussionen und Networking-Möglichkeiten war auch ich als europäischer Diversity-Experte mit einem Workshop für Führungskräfte vertreten.
Talente erkennen und gezielt entwickeln
In meinem Workshop „Gut für Frauen, Männer und die Firma: Wie gendersensibles Talentmanagement gewinnbringend und akzeptiert umgesetzt wird“ zeigte ich, warum die Förderung weiblicher Karrieren kein reines Gleichstellungsthema ist, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Ich stellte dar, dass traditionelle Talentmanagement-Ansätze oft unbewusste Barrieren enthalten: von der Gestaltung von Stellenausschreibungen bis hin zu Beförderungsentscheidungen. Wer diese Strukturen hinterfragt und gendersensibel ausrichtet, erweitert den Kreis der sichtbaren Talente und erhöht die Chancen, geeignete Führungskräfte im eigenen Unternehmen zu entwickeln.
Unterschiede, die den Unterschied machen
In meiner Präsentation erinnerte ich daran, dass Vielfalt viele Dimensionen umfasst: Geschlecht, Generation, Herkunft, Gesundheit, sexuelle Orientierung oder kulturelle Prägung. Diese Unterschiede sind nicht bloß „buntes Beiwerk“, sondern haben einen spürbaren Einfluss auf Teamarbeit, Führung und damit auf den Unternehmenserfolg. Dabei ist es entscheidend, Unterschiede nicht als Hindernis, sondern als Ressource zu begreifen – und dabei eine Balance zwischen individueller Förderung und organisationaler Konsistenz zu schaffen.
Von Symbolik zu strategischem Nutzen
Ein zentrales Element meines Beitrags war der Appell, Diversity nicht auf symbolische Aktionen oder punktuelle Maßnahmen zu reduzieren. Vielmehr müsse Vielfalt systematisch in Talentmanagement, Organisationsentwicklung und Unternehmenskultur eingebettet werden. Nur so entstehe Akzeptanz in der Belegschaft – und messbarer Mehrwert für die Organisation. Ich stellte Modelle vor, die Diversity mit etablierten Ansätzen der Organisationsentwicklung verknüpfen, etwa durch reflektierte Kulturarbeit oder durch Leadership-Programme, die Vielfalt aktiv einbeziehen.
Nachhaltigkeit durch Kontext und Konsistenz
Als Fazit unterstrich ich, dass es nicht reiche, Ziele und Instrumente isoliert zu betrachten. Nachhaltiges Talentmanagement benötigt Kontextsensibilität, Klarheit und Beharrlichkeit. In der Diskussion wurde deutlich, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen profitieren, wenn sie gendersensible Ansätze in ihre Personalstrategie integrieren: Sie erschließen ein größeres Potenzial an Mitarbeitenden, erhöhen die Bindung ans Unternehmen und sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten des Fachkräftemangels.
Ein Gewinn für alle Beteiligten
Der Frauen-Business-Tag 2021 machte deutlich: Gendersensibles Talentmanagement ist kein „Frauenthema“. Es geht um gerechte Chancen, die Nutzung aller Potenziale und eine Unternehmenskultur, die Unterschiede konstruktiv einbindet. Wer Vielfalt als Erfolgsfaktor versteht, gewinnt am Ende nicht nur mehr Talente, sondern auch stabilere Teams und eine zukunftsfähige Organisation.