POWER UP – Female Pop Art in Wien

Kunstgeschichtlich betrachtet ist die Pop Art eine Männerdomäne – Künstler wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein gelangten damit zu Weltruhm, das Frauenbild war zu seinen Hochzeiten in den 60er Jahren stark patriarchalisch geprägt. Eine Revision der Pop Art hat sich die Kunsthalle Wien mit der Ausstellung POWER UP – Female Pop Art zum Ziel gemacht. Bis zum 20. Februar 2011 werden in Wien die Werke von neun Pop Art Künstlerinnen Dorothy Iannone, Kiki Kogelnik, Evelyne Axell, Rosalyn Drexler, Jann Haworth, Sister Corita, Marisol, Christa Dichgans sowie Niki de Saint Phalle zu sehen sein.
In vielerlei Hinsicht ähneln sich die Arbeiten der Künstlerinnen denen ihrer männlichen Kollegen, auch sie verwenden Plastik, grelle Farben, reduzierte Formen und graphische Konturen und treffen somit den Geschmack der Masse. Dennoch haben die Werke einen klaren politischen Bezug. So wird die Oberflächlichkeit der Konsumkultur aufgezeigt, indem Christa Dichgans den Mythos Ware als leere Hülse darstellt oder Alltagsgegenstände von Jann Haworth zu überdimensionalen Kitschobjekten gemacht werden. Auch zu den sozialen und politischen Ereignissen der 1960er Jahre beziehen die Künstlerinnen offen Stellung. Ihre Sicht revidiert ein männliches Blickregime und die Darstellung der Frauen in den von Männern angefertigten Pop Art Werken. So beschreiben sie das Korsett, in dem die Fremd- und Selbstdarstellung der Frau gefangen ist oder stellen den nackten Körper, Liebe und Sexualität provokant zur Schau.
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