Frauen werden in europäischen Unternehmen kaum gefördert
Kein Wunder, dass sich der Frauenanteil in Führungspositionen kaum steigert, denn in den meisten europäischen Unternehmen gibt es trotz breit angelegter öffentlicher Debatten über das Thema keine gezielten Initiativen zur Erhöhung der Anzahl weiblicher Führungskräfte. Zu diesem Ergebnis kommt die Women’s Leadership Development Survey unter 450 HR-, Talent- und Diversity-Managern aus der EMEA Region. Lediglich 3% der befragten Unternehmen bieten bereits fundierte Maßnahmen zur Frauenförderung an, immerhin 11% planen die Einführung solcher Programme. In 63% der Unternehmen existieren keine konkreten Maßnahmen. Die größten Herausforderungen bei der Erhöhung der Anzahl weiblicher Führungskräfte bestehen demnach darin, genügend Frauen für die Liste möglicher Nachwuchsführungskräfte zu finden sowie die vorhandenen weiblichen Führungskräfte im Unternehmen zu halten. Zurzeit setzen die Firmen dafür vorwiegend auf eine flexible Arbeitszeitgestaltung sowie Mentorenprogramme, Trainings und die Rekrutierung aus einem „Diversity-Pool“. Auch Diversity Experte Michael Stuber weiß aus seiner langjährigen Erfahrung, dass diese Instrumente zwar wichtig für die Erhöhung der Frauenanteils im gehobenen Management sind, für eine nachhaltige Entwicklung bedarf es jedoch eines Mix aus individuell auf das Unternehmen zugeschnittener Maßnahmen. Auch die Studieninitiatorin Dagmar Wilbs kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: „Frauen wollen keine „Extrabehandlung in den Entwicklungsprogrammen“. Es bedarf folglich einer Strategie, die das Gesamtproblem aufgreift und sich nicht lediglich auf Frauenförderung beschränkt.