Sinkende Mitarbeiterbindung und Unzufriedenheit bei jungen ArbeitnehmerInnen

Die langfristige Mitarbeiterbindung gehört wohl zu den bedeutendsten Herausforderungen für Unternehmen auf dem heutigen Wettbewerbsmarkt. Fachkräftemangel und demografischer Wandel sorgen dafür, dass vorhandenes Know-How zu einer der wichtigsten Unternehmensressourcen geworden ist. Doch genau hier liegt laut einer aktuellen GfK-Studie der Knackpunkt. Durch eine Befragung von über 30.000 Angestellten in 29 Ländern weltweit fanden die ForscherInnen heraus, dass es um die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit in vielen Ländern durchaus schlecht steht. Besonders jüngere ArbeitnehmerInnen zeigten sich demnach verstärkt unzufrieden. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen bestätigte lediglich knapp über 20% eine hohe Identifikation mit ihrem Arbeitgeber. Zudem glaubten 39%, ihr Arbeitgeber würde die schlechte wirtschaftliche Lage als Rechtfertigung für Mehrarbeit und Überstunden angeben. Die Folgen sind für Viele vermehrter Stress und Unzufriedenheit mit der Work-Life-Balance. Da scheint es auch nicht sehr verwunderlich, dass fast 60% der jüngeren Beschäftigten aktiv nach einem neuen Arbeitsplatz suchen oder planen, dies innerhalb der nächsten Monate zu tun.

Anders als im internationalen Durchschnitt sind in Deutschland besonders die angehenden Senior Professionals, also die ArbeitnehmerInnen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren, von einer zu starken Belastung im Beruf betroffen: fast die Hälfte von Ihnen klagte über häufigen oder fast immer andauernden Stress bei der Arbeit und wenig Inspiration durch Vorgesetzte, maximalen Einsatz zu zeigen. Umso wichtiger ist es folglich, dass Unternehmen geeignete Strategien und Instrumente anwenden, um gerade die Zufriedenheit ihrer MitarbeiterInnen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren und infolge dessen auch ihre Bindung zu dem Unternehmen zu steigern sowie langfristig zu erhalten.

Doch auch bei den älteren ArbeitnehmerInnen zeigte die Studie Handlungsbedarf auf. Zwar ist ihre all¬¬gemeine Arbeitszufriedenheit sowie die Identifikation mit dem Arbeitgeber weniger gering als bei den jüngeren ArbeitnehmerInnen, doch eine starke Bindung zum Unternehmen bestätigte auch bei den über 60 Jährigen nur knapp ein Drittel der StudienteilnehmerInnen. Bei über 20% der Befragten dieser Altersgruppe wirkten sich der Stress und die hohe Arbeitsbelastung sogar negativ auf die Gesund¬heit aus. Folglich sollten Unternehmen auch darauf achten, das Wohlbefinden ihrer älteren Mit¬ar¬beiter¬innen zu stärken bzw. zu erhalten. Diversity kann dabei helfen, Schwachstellen zu identifizieren und die Unternehmenskultur für alle Altersgruppen attraktiv zu gestalten.