Wirtschaftsministerium setzt sich für mehr Inklusion in der Ausbildung ein

Das Thema Behinderung gilt als Domäne der Sozialverbände. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Mittelstandsbeauftragte, Staatssekretärin Gleicke aus dem Wirtschaftsministerium, mehr und bessere Ausbildungsplätze für junge Menschen mit Behinderungen forderte.

„Wege zu mehr Inklusion in der Berufsbildung – welchen Beitrag können Unternehmen und Sozialpartner leisten“ lautete der Titel der gemeinsamen Veranstaltung des Bundeswirtschaftsministeriums und der Aktion Mensch in Berlin. Im Mittelpunkt stand die neue Handlungsempfehlung „Inklusion in der dualen Berufsausbildung“ für Unternehmen, die das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) erstellt hatte. Diese beschreibt als eine Art Leitfaden Schritt für Schritt, wie Unternehmen inklusive betriebliche Ausbildung umsetzen können. An der Veranstaltung nahmen rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen, Verbänden, Kammern, Bildungsträgern, sozialen Einrichtungen und dem Kreis der Sozialpartner teil.

Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung fand deutliche Worte: „Wir brauchen mehr und bessere Ausbildungsplätze für junge Menschen mit Behinderungen,“ forderte sie. Es gäbe bereits erfreulich viele gute Beispiele einer gelungenen Inklusion im Bereich der dualen Ausbildung, auf denen aufgebaut werden solle. Allerdings sieht Gleicke auch einen klaren Aufwand und damit verbundenen Auftrag: „Wenn das gute Beispiel zur Regel werden soll, sind nicht nur die Ausbilder, sondern auch die Betriebe und ihr Umfeld gefordert,“ mahnte sie und bot gleichzeitig Unterstützung an.

Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, gab sich derweil bescheidener: „Ich wünsche mir, dass Unternehmen Menschen mit Behinderungen ausbilden“, sagte sie anlässlich der Studie. Nur so lernten das Unternehmen und der zukünftige Mitarbeiter sich kennen und die Unternehmen erführen etwas über die Potenziale der Beschäftigten. Auch für Bentele ist die Ausbildung der richtige Einstieg: „Je früher Unternehmen und Menschen mit Behinderungen sich kennenlernen, desto geringer sind die Einstellungshindernisse.“

Eine Besonderheit der Initiative besteht im Fokus auf KMUs: Konkrete Hilfestellungen für die Ausbilderinnen und Ausbilder dieser Zielgruppe stellt das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte KOFA bereit. Relevante Informationen zur Inklusion in der dualen Berufsausbildung werden prägnant und praxisgerecht bereitgestellt auf dieser Webseite

www.kofa.de/themen-von-a-z/inklusion