WER TRITT FÜR DIVERSITY EIN (UND AUF)?

Jede Veränderung benötigt Menschen, die sie betreiben – besonders das Thema Diversity. Denn hier besteht die Besonderheit darin, just einige der Aspekte zu bewegen, die die Beteiligten prägen: ihre Wahrnehmung und Sichtweisen, ihre Werte und Interpretationen, ihre Verhaltensweisen und Rituale. Eine Herausforderung, die entsprechend viele, wohl ausgewählte und hinreichend instruierte VertreterInnen braucht. Wer eine Rolle zu besetzen hat und welche Rollen dies sind ist rasch aufgezählt… und schwierig umzusetzen: Vorbilder, Multiplikatoren, Change Agents, Champions, Sponsoren, Paten/Schirmherren, Botschafter/Ambassadoren und Task Force Mitglieder / Umsetzungsbegleiter sind wohl die häufigsten Funktionen, die bei der Gestal-tung von Diversity & Inclusion wahrzunehmen sind. Derweil murmeln wir das Mantra der geschäftsgetrie-benen Strategie und der BusinessPartner-Rolle für Personal. Hand aufs Herz: Wer kann (und sollte) Diversity glaubhaft vertreten? Auch wenn es zunächst unbefriedigend erscheint: Es kommt tatsächlich darauf an…

Der überall und jederzeit erwünschte Veränderungsimpuls muss sicher von den obersten Führungskräften ausgehen. Sie brauchen dafür unbedingt eine strategisch abgestimmte, gemeinsame Storyline und möglicher-weise eine Portion persönliches Coaching – an beidem fehlt es allzu häufig, so dass persönlich gefärbte Statements nicht selten Bärendienste leisten. Die alltägliche Bedeutsamkeit vermitteln Vorbilder, die in ihrer Funktion als Linienmanager zeigen, wie die Potenziale von Vielfalt gehoben werden, ohne dafür ein Diversity-Label zu benötigen – wohl aber praktische Arbeitshilfen. Diversity-Vorbilder sind dagegen Führungskräfte, die selbst sichtbar anders sind. Ihre Kunst besteht darin, dies zu thematisieren ohne auf ihr Anderssein reduziert zu werden. Neue Akzente, die durch innovative Instrumente gesetzt werden, erhalten durch ihren Einsatz durch Champions die nötige Aufmerksamkeit – ihre Vorreiterrolle bricht vorgezeichnete Bahnen und ebnet den Weg für Nachfolgende. Ohne entsprechende Tools oder Programme ist dies freilich nicht möglich. Sponsoren können helfen, solche neuen Aktivitäten aus der Taufe zu heben. Eine enge Einbindung und sorgfältige Abstimmungen sind hier wichtig, um Richtungsklarheit zu bewahren. In der Breite helfen Multiplikatoren oder ihre speziell instruierte Variante der Change Agents, für Angebote zu werben und Feedback einzuholen. Ein großer Teil der praktischen Arbeit bleibt schließlich an den Umsetzungsbegleitern hängen, die häufig in einer Task Force organisiert sind. Sie sind die furchtlosen MacherInnen, die Instrumente entwickeln, bereitstellen und betreuen. Diversity Manager haben in diesem Beziehungsgeflecht die spannende Aufgabe, diese Stakeholder zu managen und den gemeinsamen Prozess zu gestalten.

Ihr

Michael Stuber