Vielfalt belebt das Geschäft -dpa

Von Unterschieden profitieren, lautet das Credo von Diversity. Diese Einsicht, die in den USA schon lange gang und gebe ist, muss sich in Deutschland erst etablieren. Lohnen würde es sich auf jeden Fall. „Die Unternehmen, die auf Diversity setzen, machen das nicht in erster Linie aus ethischer Motivation“, sagt Michael Stuber von der Unternehmensberatung mi.st [ Consulting in Köln. „Sie machen das, weil eine vielfältige Belegschaft kreativer und erfolgreicher ist.“ Aber nicht nur der Belegschaft kommt dies zu Gute. Wer vorteilsfreier mit Unterschieden umgeht, kann auch besser mit Kunden agieren „und entdeckt eher Marktsegmente, die zuvor schlicht übersehen wurden“, so der Diversity-Experte.

Die höhere Produktivität von heterogenen Mitarbeiterteams kann auch Barbara David von der Commerzbank bestätigen. Das Unternehmen hat MitarbeiterInnen aus 78 Nationen, unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Einstellungen.

Die Ford- Werke wurden in diesem Jahr sogar für ihre Diversity-Arbeit im Wettbewerb „Deutschlands beste Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Gut ein Viertel der Mitarbeiter ist türkisch. Auf Festtage wie dem Ramadan werde Rücksicht genommen.

Der Pass allein ist aber nicht das entscheidende Kriterium. „Worauf es ankommt ist, Unterschiede als Bereicherung zu verstehen. Man bekommt dadurch eine ganz andere Perspektive“, erläutert Michael Stuber. Wer sich nicht verbiegen muss, könne sich besser mit seinem Arbeitgeber identifizieren, glaubt auch Elisabeth Girg, Diversity Managerin bei der Deutschen Bank. Homosexuelle MitarbeierInnen könnten dort offen mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen.

Alle ExpertInnen sind sich darin einig, dass Diversity ein lohnenswerter, aber sehr langer Prozess ist, an dem kontinuierlich festgehalten werden muss.

Der Text fasst die dpa Meldung „Vielfalt belebt das Geschäft“ von Andreas Heimann zusammen.