Studien: Chancen für Ältere auf dem Arbeitsmarkt

Ältere haben es nach wie vor schwer eine Beschäftigung zu finden, besonders wenn sie eher niedrig qualifiziert sind. Insgesamt hat sich die Situation jedoch in den letzten Jahren verbessert, da vor allem der Anteil älterer Frauen in der Erwerbstätigkeit deutlich gestiegen ist und die geburtsstarken Jahrgänge mittlerweile zur älteren Beschäftigtengruppe gezählt werden. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in der aktuellen Studie „Germany – No Country for Old Workers?“.
Besonders wenn Ältere erst einmal ihre Anstellung verloren haben, gestaltet sich der Wiedereinstieg auf dem ersten Arbeitsmarkt für sie beinahe chancenlos. Daran ändern auch die wenig überraschenden Ergebnisse einer kürzlich erschienen Studie von PWC nichts, in der 97 Prozent der befragten Unternehmen angaben, den demografischen Wandel für wichtig zu halten. Schließlich wurde das Thema dieses Jahr überaus öffentlichkeitswirksam, auch in Hinblick auf den drohenden Fachkräftemangel, diskutiert. Letztendlich fehlt es den Unternehmen laut beider Studien hauptsächlich an geeigneten Instrumenten, um Ältere langfristig an ihr Unternehmen zu binden und ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten. 74 Prozent der von PWC befragten Unternehmen bestätigten dieses Defizit. Sind Maßnahmen vorhanden, beschränken  sich diese meist auf flexible Arbeitszeiten und ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze.
Um die Beschäftigungssituation älterer ArbeitnehmerInnen langfristig zu verbessern, ist es jedoch zusätzlich erforderlich sie verstärkt an Weiterbildungsmaßnahmen, im Sinne eines lebenslangen Lernens, zu beteiligen. Durch die kontinuierliche Qualifizierung auch im Alter, steigt – wie die IAB Studie zeigt – die Chance selbst bei Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine Beschäftigung zu finden erheblich an. Abgesehen davon, profitieren auch die Unternehmen im Kampf um qualifizierte Fachkräfte wenn das Älterensegment berücksichtigt wird. Andere interessante Instrumente aus dem Kontext „Age-Diversity“ wie Knowhow-Tandems oder Pensionärsberatungsfirmen wurden von den beiden Studien nicht abgefragt.