Studie über die Nutzung von Mehrsprachigkeit im Berufsleben veröffentlicht

Unbestritten ist Deutschland ein Land der Sprachenvielfalt. Leider werden die damit verbunde-nen Potenziale oft genug nicht genutzt. Wie diese Potenziale erschlossen werden können und in welchen Bereichen des Arbeitslebens Einsatzmöglichkeiten der Mehrsprachigkeit von Beschäftigten mit Migrationshintergrund liegen, erforschten Sprachwissenschaftler der Universität Hamburg im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden im Bericht „Nutzung der Mehrsprachigkeit von Menschen mit Migrationshintergrund“ vorgelegt. Danach gibt es einen regional auftretenden Be-darf an Mehrsprachigkeit in den medizinisch-sozialen Berufen, bei bestimmten gewerblichen Dienstleistungen sowie in der öffentlichen Verwaltung und bei Firmen, die Kontakte ins Ausland pflegen. Die Verwendung von Herkunftssprachen findet bislang überwiegend zufällig statt und erfährt meist keine besondere Förderung. Häufig werden Angestellte mit Migrationshintergrund ad hoc als Dolmetscher eingesetzt. Die Studie gibt Empfehlungen für die gezielte Förderung be-rufsbezogener Mehrsprachigkeit: So sollte dem Thema Mehrsprachigkeit mehr Platz in der For-schung eingeräumt werden, das Rechtssystem sollte den sprachlichen Realitäten angepasst wer-den, und Diversity Management“ weiter gefördert werden, um verstärkt MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund einzubeziehen und ihre sprachlichen Kompetenzen zu nutzen.