Ohne Ausbildung keine Integration

Anlässlich der Vorstellung des Berufsbildungsberichts 2009 zeigte sich die Integrationsbeauftrag-te der Bundesregierung, Prof. Maria Böhmer, über das Ausbildungsgefälle zwischen jungen Men-schen mit und ohne Migrationshintergrund beunruhigt. Der Berufsbildungsbericht 2009 gelangt zu dem Ergebnis, dass im Vergleich mit den einheimischen Jugendlichen noch immer mehr als doppelt so viele Jugendliche aus Zuwandererfamilien die Schule abbrechen (16 % gegenüber 6,4 %). Auch haben Menschen mit Migrationshintergrund größere Probleme bei der Ausbildungs-platzsuche: 39,4 % gegenüber 11,8 % der Deutschen bleiben ohne Ausbildungsabschluss. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise verschärft sich dieses Gefälle noch weiter: Über eine Million MigrantInnen sind arbeitslos. Auch hier sind es überwiegend junge Menschen, die aufgrund ihrer geringen Qualifikation oder nicht anerkannter Abschlüsse besonders vom Strukturwandel und der Krise betroffen sind. „Eine erfolgreiche Ausbildung ist ein zentraler Beitrag zur Integration und ein Schutzschild ge-gen Arbeitslosigkeit“, erklärte die Integrationsbeauftragte. Um die Chancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt zu verbessern, wollen die Partner des Ausbildungspakts zusammen mit der Kultusministerkonferenz und der Bundesbeauftragten verstärkt aktiv werden: Schon im Kindergarten sollen die deutschen Sprachkenntnisse gefördert werden. Kinder und El-tern sollen während der gesamten Schullaufbahn individuell betreut werden. Unternehmenspa-tenschaften für Schulen und Ausbildungspaten für Auszubildende sollen bei möglichen Konflik-ten während der Ausbildung helfen und für eine frühe Berufsorientierung sorgen.