Österreich: Opposition fordert Frauenministerium

In einem gemeinsamen Vorstoß setzen sich drei österreichische Oppositionsparteien und für eine verstärkte Gleichstellungspolitik für Frauen ein. Die Grünen und die Partei Team Stronach fordern die Einrichtung eines unabhängigen Frauenministeriums, um die Geschwindigkeit der Gleichstellung erhöhen zu können. Auch die Dachorganisation der österreichischen Frauenvereine, der Frauenring, setzt sich für ein solches Ministerium ein. Mit der Bildung der neuen Großen Koalition ist eine entsprechende Stelle lediglich unter dem Dach des Wiener Bundeskanzleramts eingerichtet und firmiert dort unter dem Namen „Frauenangelegenheiten und Gleichstellung“. Insofern ist die Erfüllung einer Eigenständigkeit des Frauenressorts nicht in Aussicht. Die Sozialsprecherin der Grünen, Judith Schwendtner, moniert insbesondere das Fehlen einer gewissen Kompromisslosigkeit insbesondere in der Gleichstellungspolitik, die zu viele „halbe Lösungen hervorgebracht“ habe. Auch die euroskeptische Partei Team Stronach (TS) des österreichischen Industriellen Frank Stronach fordert eine höhere Geschwindigkeit bei der Umsetzung der Gleichstellung. Eine Sprecherin der TS wünscht sich das eigenständige Ministerium nicht ausschließlich für die Frauen sondern auch für die Männer, da die Belange der Geschlechter in Einklang gebracht werden müssten. Auch die oftmals prekäre finanzielle Situation alleinerziehender Elterrn, die geringe Männerquote in pädagogischen Berufen oder auch die immer noch exisitierendeGehaltsschere müssten angegangen werden. Die liberale Partei Das Neue Österreich (NEOS) hingegen möchte die Frauen aus ihrer „Opferrolle“ herausholen. Allerdings schießen die Ideen am Ziel vorbei, denn Initiativen zur Steigerung des Selbstbewusstseins von Frauen fördern vor allem bestehende Stereotype.