OECD-Studie verpasst deutscher Familienpolitik eine schallende Ohrfeige

Dürftige Ergebnisse, desaströse Pläne – die OECD hat der deutschen Familienpolitik unter Federführung von Ursula von der Leyen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: Der Abstand zwischen Frauen- und Männergehältern ist nirgendwo in westeuropäischen Industrienationen höher. Nur in Japan und Korea sind die Unterschiede noch stärker ausgeprägt. Die OECD bestätigte außerdem die Existenz von „Kinder-Krankheiten“, an denen die deutsche Familienpolitik seit Jahren kränkelt: Je länger eine Mutter in Deutschland wegen ihrer Kinder aus dem Job aussteige, umso niedriger falle später ihr Gehalt aus. Derzeit soll laut der Studie der Verdienstabstand zwischen deutschen Männern und Frauen mehr als zwanzig Prozent betragen. Dies deckt sich mit Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, wonach der deutsche Unterschied in den letzten zehn Jahren zwischen 21 und 23 Prozent lag. Die OECD-Studie kritisiert auch andere Teile der deutschen Familienpolitik scharf. So gebe der deutsche Staat zwar vergleichsweise viel Geld für Familien aus, doch das Ergebnis sei dürftig. Vor allem die Kinderarmut sei erheblich höher als in skandinavischen Staaten oder Frankreich. Besonders schwierig sei die Lage der deutschen Alleinerziehenden. Sie hätten mangels Kinderbetreuung wenige Chancen, ihre Berufe auszuüben.